Transporeon-Report: Spediteure wünschen sich digitale Zusammenarbeit

Im Mai dieses Jahres hat Transporeon zum zweiten Mal nach 2018 unter mehr als 1.000 europäischen Straßentransportunternehmen eine Befragung zur Markteinschätzung und Geschäftsentwicklung durchgeführt. Die Ergebnisse fasst der Report „Kapazitäten, Preise & Technologien: Erhebung über den europäischen Straßengüterverkehr 2019“ zusammen. Demnach konnten mehr als drei Viertel der Befragten 2018 ihren Umsatz steigern. Die Erwartungen für das laufende Jahr sind nur geringfügig zurückhaltender. Zum derzeit hohen Niveau der Transportpreise passend (Quelle: Transport Market Monitor), gehen 69 Prozent der Spediteure von einer weiteren Verteuerung ihrer Dienstleistungen aus. Die Digitalisierung transportlogistischer Prozesse wird von 77 Prozent der Umfrageteilnehmer begrüßt. Das ist ein Plus von zehn Prozent im Vergleich zur Vorjahresbefragung.


Trotz wirtschaftlicher Eintrübung blicken die europäischen Spediteure nach wie vor optimistisch in die Zukunft. Auch die Einschätzung der Preisentwicklung hat sich kaum verändert: Wie im Vorjahr rechnet die Mehrheit mit einem Preisanstieg von ein bis fünf Prozent. Als Gründe hierfür nennen, wie im letzten Jahr, die meisten Befragten den anhaltenden Fahrermangel (54 %). Auch der Brexit dürfte nach Meinung von 16 Prozent der europäischen Branchenvertreter die Entwicklung der Transportpreise 2019 beeinflussen.
„Die erwarteten Preissteigerungen könnten mit der Entwicklung der Kraftstoffpreise in Zusammenhang stehen. Wie unser webbasiertes Datenanalyse-Tool Transport Market Monitor zur monatlichen Preis- und Kapazitätsentwicklungen für europäische Straßentransporte belegt, ist der Dieselpreise von Januar bis Mai 2019 schrittweise gestiegen. Erst im Juni zeigte sich eine leichte Entspannung, allerdings auf relativ hohem Niveau“, sagt Oliver Kahrs, CEO bei Tim Consult, einem Unternehmen der Transporeon Gruppe.
„Zu dieser Einschätzung passt, dass die Entwicklung der Diesel- und Kraftstoffpreise von den meisten Spediteuren (59 %) als wichtigster Einflussfaktor für den diesjährigen Geschäftsverlauf angesehen wird, gefolgt von Bedenken hinsichtlich der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung (57 %). Der Fahrermangel, der bei dieser Frage in der Umfrage 2018 noch dominierte, hat in diesem Jahr hingegen leicht an Bedeutung verloren“, ergänzt Thomas Einsiedler, Chief Product Officer bei Transporeon.
Nahezu alle Spediteure sind am Spotmarkt aktiv
92 Prozent der Spediteure arbeiten mit Verladern auf Basis fester Verträge und fester Transportraten zusammen, geben aber parallel auch auf dem Spotmarkt für ad-hoc ausgeschriebene Transporte Angebote ab. Die meisten der Befragten (55 %) erhalten Dreiviertel ihrer Aufträge auf dem Kontrakt- und ein Viertel auf dem Spotmarkt. 21 Prozent sind auf beiden Märkten gleich stark involviert und zwölf Prozent erzielen ihren Umsatz überwiegend mit der Durchführung kurzfristig ausgeschriebener Transporte.
„Eine Aufteilung zwischen Vertrags- und Spotgeschäft ist für beide, Verlader und Spediteure, vorteilhaft. Industrie- und Handelsunternehmen können mit einer gemischten Vergabestrategie flexibler auf unvorhergesehene Ereignisse reagieren. Ist, wie in diesem Jahr, zudem mehr freier Frachtraum verfügbar, lassen sich am Spotmarkt Preisvorteile realisieren. Spediteure wiederum nutzen die Ad-hoc-Aufträge, um Leerfahrten zu vermeiden und die Routenplanung zu optimieren“, erklärt Einsiedler.
Spediteure bewerten die Digitalisierung in der Transportlogistik positiv
Eine deutliche Mehrheit der Spediteure (77 %) geht davon aus, dass sich die eigene Geschäftssituation mit fortschreitender Digitalisierung verbessert – das sind zehn Prozent mehr als im Vorjahr. Für 62 Prozent der Befragten optimieren onlinebasierte Prozesse die Zusammenarbeit mit den verladenden Unternehmen. 50 Prozent der Spediteure erwarten eine Automatisierung der Zahlungsabwicklung. Über ein Drittel der Befragten (35 %) sieht zudem End-to-End-Visibility und damit das Tracking und Tracing von Transporten als besonders wichtigen digitalen Service an.
Den Spediteuren ist bewusst, dass Frachtausschreibungs-Plattformen wie Ticontract den Wettbewerb verstärken. Gleichzeitig bestätigen sie die Vorteile dieser cloudbasierten Lösungen, beispielsweise bei der Vernetzung mit möglichen neuen Auftraggebern (38 %). Die Hälfte der Befragten stimmte darüber hinaus der Aussage zu, dass E-Sourcing-Plattformen die Angebotsabgabe einfacher und effizienter machen. Unabhängig von einer Befürwortung der digitalen Transformation, wünschen sich 89 Prozent aller Umfrageteilnehmer Echtzeit-Feedback zur Wettbewerbsfähigkeit ihrer online abgegebenen Angebote – um diese auf wichtigen Relationen anpassen und letztendlich die eigene Performance besser einschätzen zu können.
Der Report „Kapazitäten, Preise & Technologien: Erhebung über den europäischen Straßengüterverkehr 2019“ kann auf der Website von Transporeon kostenlos heruntergeladen werden
www.transporeon.com