VOICE ENTSCHEIDERFORUM 2019: Redner mit klarer Botschaft und Workshops mit starken Resultaten

Zum 4. VOICE ENTSCHEIDERFORUM kamen rund 160 Teilnehmer nach Berlin. Sie erlebten hervorragende Vorträge mit klaren Botschaften. In den anschließenden acht Workshops, die im Mittelpunkt des zweitägigen Events standen, wurden aktuelle Digitalthemen von Security über Plattform-Ökonomie, Digitale Transformation bis hin zu Software Defined Infrastructures diskutiert.

· VOICE will noch entschiedener als Interessenvertretung auftreten
· Keynotes verdeutlichen Digitalisierungsfortschritte trotz nach wie vor vorhandener Defizite
Dr. Klaus von Dohnanyi: „Eine Welt im Umbruch braucht auch einen Umbruch in der Führung“
In seiner Eröffnungsrede erinnerte Dr. Hans-Joachim Popp, Vorsitzender des VOICE-Präsidiums, noch einmal an den Arbeitsauftrag von VOICE: „Wir müssen die Digitalisierung vorantreiben. Aber dazu müssen wir auch die Arbeitsbedingungen unserer über 400 Mitgliedsunternehmen mit ihren insgesamt 2500 Firmen deutlich verbessern.“ Diese Bedingungen beschrieb Popp als zurzeit „nicht rosig“. IT-Security, Datenschutz und Internetsicherheit ließen genauso zu wünschen übrig wie die Softwarequalität und die Lizenzpolitik der Hersteller. In diesen Bereichen wolle VOICE e.V. noch entschiedener als Interessenvertretung auftreten als bisher. „Wir müssen aktiv mitgestalten und in diesen disruptiven Zeiten brauchen wir auch disruptive Ideen, um Marktbedingungen, das Verhältnis zwischen Anwender und Anbieter und die Gesetzeslage zu verbessern.“ Popp appellierte an die CIOs, den Wettbewerb zu fördern und Softwarequalität stärker zu honorieren: „Nur wenn wir alternative Produkte auch kaufen und intensiv einsetzen, werden sie entsprechend reifen und neue Anbieter eine Chance haben, auf dem Markt zu bestehen.“ Der VOICE-Vorsitzende forderte aber auch die Softwareanbieter auf, die Qualität ihrer Produkte zu verbessern. „Hohe Softwarequalität führt zu kürzeren Implementierungszeiten und geringerem Wartungsaufwand. Das entlastet die Anwender und ermöglicht ihnen, schneller zu digitalisieren.“
Als Adressaten der Interessensvertretung sieht der VOICE-Vorsitzende nicht nur die Anbieter und die deutsche Politik. „Mein Gefühl ist, dass wir das nur in Europa regeln können. Deshalb wird sich VOICE auch stärker in Richtung EU positionieren und aktiv die Zusammenarbeit mit anderen europäischen Anwenderverbänden suchen.“

In das gleiche Horn stieß EU-Kommissarin Mariya Gabriel in ihrer Videobotschaft. Sie lud die Teilnehmer ein, Ihren Input in die europäischen Initiativen einzubringen, damit die Digitalisierung den europäischen Gesellschaften als Ganzes zu Gute kommen könne: „Werden Sie Teil unserer Reise, schauen Sie sich unsere Vorschläge an und lassen Sie uns wissen, was Sie darüber denken.“

Auch die weiteren Keynote-Speaker sprachen sehr deutlich die Defizite in den Digitalisierungsbemühungen in Unternehmen und der Politik an. Trotzdem machten die Vorträge deutlich, dass Unternehmen im Vergleich zum vergangenen Jahr stark vorangekommen sind und die Politik aller Hürden zum Trotz enger mit Unternehmen und Bürgern zusammenarbeiten will. Stefan Muhle (CDU) Staatssekretär Digitales in Schleswig-Holstein brachte es auf den Punkt: „Es ist ganz klar, die Politik braucht die gesamte Gesellschaft und die Unternehmen, um in der Digitalisierung deutlich voranzukommen. Allein werden wir es nicht schaffen.“ Ein gutes Beispiel für die Fortschritte der Unternehmen zeigte Dr. Martin Hölz, CIO bei thyssenkrupp. Noch sei es nicht immer einfach, die vielen in den Geschäftsbereichen entstehenden Pilotprojekte zu skalieren und die funktionierenden schnell in die Fläche zu bringen. Aber man werde besser darin.

Dr. Klaus von Dohnanyi, Bundesminister a.D. und früherer Bürgermeister von Hamburg beeindruckte die Gäste der Konferenz. Er rief die Unternehmen dazu auf, jüngere Entscheidungsträger in Vorstände und Aufsichtsräte zu berufen: „Die meisten Aufsichtsräte mit grauen Haaren verstehen die heutige (digitale) Welt überhaupt nicht mehr.“ (...) „Eine Welt im Umbruch braucht auch einen Umbruch in der Führung.“
In den acht Workshops des VOICE ENTSCHEIDERFORUM wurde intensiv und ergebnisorientiert diskutiert. Die Resultate stellen wir in Kürze unseren Mitgliedern vollständig und der interessierten Öffentlichkeit auszugsweise zur Verfügung.

VOICE-Geschäftsführer Wolfgang Storck zog ein positives Fazit der zweitägigen Veranstaltung: „Die Vorträge waren sehr auf den Punkt. Obwohl die Redner kein Blatt vor den Mund genommen und auch Defizite in den Digitalisierungsbemühungen von Unternehmen und Organisationen klar benannt haben, wurde deutlich, dass die Digitalisierung in Deutschland gute Fortschritte macht. Alle haben die Dringlichkeit erkannt, sich schnell weiterzuentwickeln.“ Stefan Schumacher, der auf VOICE-Seite inhaltlich für das VOICE-ENTSCHEIDERFORUM verantwortlich zeichnete, ergänzte: „Auch in den Workshops, die den Kern dieser interaktiven Veranstaltung ausmachen, wurde engagiert gearbeitet. Die Ergebnisse können sich sehen lassen.“
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