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Die Pandemie hat den Jahreszyklus der Industriebetriebe verändert, die Betriebskosten reduziert und das Arbeiten angesichts einer neuen Realität beigebracht

Die meisten Geschäftsbereiche wurden von der Pandemie weltweit signifikant betroffen. Die Anlagenhersteller für Lebensmittelindustrie behaupten, die gestiegenen Umsätze der Lebensmittel haben die Lebensmittelhersteller- und Verarbeiter zu einer schnelleren Suche nach Optimierungs- und Effizienzlösungen angeregt. Inzwischen haben die Anlagenzulieferer dieser Sparte bereits das zweite Jahr mit einem unausgeglichenen Zyklus zu leben.

Laut Eurostat-Daten ist der Handel mit Lebensmittelprodukten im Vergleich zur vorausgegangenen Periode 2020 um 3,9% gestiegen.
„Die Pandemie hat unseren Jahreszyklus signifikant verändert. Als Europa im März und April 2020 in Stillstand geriet und die Betriebe der Lebensmittelindustrie ihre Investitionspläne vorläufig eingestellt haben, hatten wir nur knapp 10 Monate zur Verfügung, um unsere Produktionsziele für das Jahr erreichen zu können und dieses Jahr läuft bereits der gesamte Markt der Lebensmittelindustrie im Galopp. Wir merken, dass von der Lebensmittelindustrie deren Anlagenzulieferern gegenüber angegebene Ton heißt, innerhalb von 12 Monaten so viel zu schaffen, wieviel man unter den gewöhnlichen Umständen erst in 14 Monaten bewältigen würde. Bei der Betrachtung der geplanten Projekte und der Unzahl an Anfragen schätzen wir in diesem Jahr mit einem Wachstum von über 30%. Das wird überwiegend durch die Auswirkungen der Pandemie auf den Lebensmittelmarkt bedingt“, berichtet der Vertreter des Anlagenherstellers für Lebensmittelindustrie „Lavango“, der dieses Jahr an der „Hannover Messe“ dabei ist, und Geschäftsführer von einem Betrieb der Unternehmensgruppe Jevgenij Sakovskij.
Die Gesellschaft produziert seit 13 Jahren Fließbahnen, Gewindesysteme, Hebemaschinen, robotisierte Verpackungsmaschinen und sonstige Anlagen für Lebensmittelindustrie. Die litauische Kapitalgesellschaft mit zwei Produktionsstätten in Europa bietet ihre Lösungen auf zwanzig Märkten in Europa und Asien an. Dabei beträgt der Export ca. 90% vom Gesamtumsatz. Unter den Kunden des Unternehmens sind solche internationale Korporationen wie „Unilever“, „Mars“, sowie der weltweit größte Produzent von Surimi-Erzeugnissen „Viciunai Group“ und viele anderen zu nennen.
Letztes Jahr verzeichnete die „Lavango“-Gruppe ein Umsatzwachstum von 7%.
Ein neuer Sinn für Robotisierung und Automatisierung angesichts der Covid-19-Pandemie
„Eine rasante Robotisierung und Automatisierung von Unternehmen der Lebensmittelbranche beobachten wir bereits seit einigen Jahren. Das Unternehmertum ist auf einer ständigen Suche nach neuen Lösungen für die Effizienz der Produktionsabläufe, Kürzung des Produktionszyklus, Reduzierung der Personalzahl in der Produktion. Gerade die Notwendigkeit die Personalzahl zu reduzieren bekam angesichts der Covid-19-Pandemie einen weiteren Sinn, denn in geringeren Gemeinschaften ist das Risiko eines Virusausbruchs, welches die betriebsinternen Abläufe üblicherweise mindestens für paar Wochen lahmlegt, deutlich niedriger. Derartige Befürchtungen und neue Argumente, welche für die Automatisierung der Produktion sprechen, hören wir von unseren Kunden bereits ein Jahr lang. Das ist eindeutig neu. Die derartigen Argumente hat man früher nie gehört“, so J. Sakovskij.
In der Praxis schätzt man, dass durch die Automatisierung in der Lebensmittelindustrie die Anzahl der Beschäftigten in der Produktion bis zu 60% und durch die Robotisierung – sogar bis zu 90% ermöglicht wird.
Angesprochen von den Veränderungen auf dem Markt verdoppelt die Firma „Lavango“ ihre Produktionskapazität. Dieses Jahr hat sie mit dem Bau eines weiteren Werkes in Litauen mit 2000 qm begonnen.
Eine echte Herausforderung – die Anlagenmontage in einem ausländischen Werk während der Pandemie
„Seit dem Anfang der Unternehmenstätigkeit waren wir in unserem Bestreben, einen möglichst kürzeren Ablauf der Anlagenproduktion sicherzustellen, darüber im Klaren, dass es für uns äußerst wichtig ist, dass die Zulieferer von den wichtigsten Werkstoffen – Metallplatten und sonstigen Montagewerkstoffen, welche unsere Produktion im größten Ausmaß beeinflussen, in dem gleichen Hoheitsgebiet seien, in welchem sich auch die Produktionsstätte befindet, und in der Lage wären, die Zulieferung von Werkstoffen innerhalb von 24 Stunden ab deren Bestellung zu gewährleisten. Zu Pandemiebeginn, als die LKW-Schlangen an den Grenzübergängen ins Stocken gerieten, haben wir in der Lieferkette praktisch keine Unregelmäßigkeiten gehabt. Das ließ auch unsere Produktion im gewöhnlichen Takt weiterlaufen. Die Zulieferung unserer Produktion wurde ebenfalls nicht beeinträchtigt – unser Hauptstandort der Produktion liegt in der Nähe vom Hafen Klaipėda, daher haben unsere Produkte die Kunden von Deutschland bis nach Island auf dem Seeweg rechtzeitig erreicht. Also kann man behaupten, dass wir keine logistikbedingten Betriebsstörungen erlebt haben. Von der Montage der Anlagen im Werk könnte das Gleiche allerdings nicht behaupten“, offenbart der Vertreter der Gesellschaft. Um eine maximale Effizienz der Anlagenfunktion zu gewährleisten und den Anlagen eine Garantie gewähren zu können, werden die Montageleistungen der eigenen hergestellten Anlagen von den Mitarbeitern der Gesellschaft selbst erbracht.
J.Sakovskij erzählt, es habe eine Periode gegeben, als ihre zwecks Montageleistungen angeflogenen Mitarbeiter in die Werke nicht rein durften. „Das war in Spanien der Fall, als man die Anlagen in einem großen Werk während der Spitzenzeit der ersten Pandemiewelle montieren sollte. Von solchen Fällen gab es nur wenige und alle sie waren im März-April. Allerdings bekam man mit der Zeit etwas mehr Wissen, wie sich das Unternehmertum daran anpassen kann. Man bekam auch mehr Informationen über die Änderungen der rechtlichen Regelung des jeweiligen Landes betreffend das Krisenmanagement, daher haben auch die Unternehmen der Lebensmittelindustrie gelernt damit zu leben. Letztendlich konnte aber der Ablauf der Anlagenmontage reibungslos verlaufen, nachdem man die Voraussetzungen für die Selbstisolierung und sonstige Bedingungen für unser kommendes Team abgestimmt hatte“, sagt er.
Alle weiteren Herausforderungen, so der Geschäftsführer, seien ganz typisch gewesen – eine strengere Einplanung der Produktionsschichten, das Trennen von Menschenströmen, regelmäßige Gesundheitskontrollen, persönliche Sicherheitsmittel und die Personalbildung. „Ich bin sehr froh darüber, dass unser Team bereits diese Woche die Möglichkeit bekam, sich impfen zu lassen, daher werden wir sehr bald die erlebte Periode vergessen und den höheren Gang einschalten können, um mit den vorgesehenen Plänen rechtzeitig fertig zu werden“, freut sich der Geschäftsführer von „Lavango“.
Durch die Telearbeit die Kosten wesentlich reduziert
Letztes Jahr hat das Unternehmen gesehen, dass man durch die Telearbeit eine wesentliche Optimierung der Tätigkeit erreichen kann. Der Unternehmensvertreter schätzt, dass die Verwaltungskosten innerhalb dieser Zeit beinahe um ein Drittel gesunken sind. „Das sind überwiegend die Kosten in Verbindung mit dem Büro, Kundenbetreuung und Verkaufsprozessen. Sowohl wir, als auch unsere Kunden haben gelernt, das gegenseitige Vertrauen durch Fernunterhaltung zu gewinnen und ebenfalls online die Vereinbarungen zu treffen sowie millionenwerte Geschäfte abzuschließen. Dabei erschien es früher ohne Handschlag eher als unmöglich“, sagt der Geschäftsführer von „Lavango“.
Die Gesellschaft hat heute ihre Produktionsstätten und Zweigniederlassungen in Litauen, Belarus, Dänemark, Island sowie in Norwegen, Schweden und Russland. Abgesehen davon, dass das gesamte Team sich hervorragend auf die Fernarbeit mit den Kunden umgestellt hat, beabsichtigt das Unternehmen zunächst auf ihre ausländischen Vertretungen nicht zu verzichten. Ihre Leiter behaupten, dass man durch die Nähe zum Kunden einen wesentlichen Wettbewerbsvorteil hat. „Mit den Kunden haben wir gewöhnlich eine dauerhafte Partnerschaft. Vom Jahr zu Jahr sind wir auf der Suche, auf welche Art und Weise deren Produktion optimiert werden kann. Daher sind wir uns dessen bewusst, dass wir dadurch, dass wir uns in der Nähe befinden und den Beistand leisten, die Abläufe unmittelbar betrachten können und gemeinsam mit deren Team mögliche Alternativen analysieren, einen signifikanten Vorteil erreichen. Durch ein besseres Verstehen deren Anliegen können wir präzisere Lösungen anbieten, deshalb wird unseren Kompetenzen ein noch größeres Vertrauen geschenkt, und unser Einsatz und Bestrebungen bei der Effizienzoptimierung der betrieblichen Tätigkeit unserer Kunden gemeinsam zu handeln tragen dazu bei, dass die Kunden uns zu schätzen pflegen und stets auf uns zurückgreifen.“, sagt Jevgenij Sakovskij. Der Geschäftsführer will jedoch damit nicht hinter dem Berg halten, dass nachdem die Gesellschaft den Pandemieunterricht gelernt hat, künftig um Kosten zu sparen auf bestimmte bisher angewandte Managementpraktiken verzichtet wird.
www.lavango.eu

 

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