Evonik hat das deutsche Biotech-Unternehmen JeNaCell übernommen. Mit der Übernahme erweitert Evonik sein Portfolio an Biomaterialien um biotechnologisch gewonnene Cellulose.
Nanostrukturiertes Biomaterial für Wundauflagen und Dermatologie wird in das Health Care Geschäft integriert
Frühzeitige Investition von Evonik Venture Capital im Jahr 2015 zahlt sich aus
Evonik will den Anteil der Systemlösungen bei Nutrition & Care bis 2030 mehr als verdoppeln
Evonik hat das deutsche Biotech-Unternehmen JeNaCell übernommen. Mit der Übernahme erweitert Evonik sein Biomaterialien-Portfolio um biotechnologisch gewonnene Cellulose. Das von JeNaCell entwickelte naturidentische Material wird in der Medizintechnik und Dermatologie zur Behandlung von Wunden und Verbrennungen sowie in der hydroaktiven Hautpflege eingesetzt. Die Mitarbeiter von JeNaCell werden weiterhin am Entwicklungs- und Produktionsstandort in Jena arbeiten.
Evonik hatte das Potenzial von JeNaCell im Jahr 2015 erkannt und über einen eigenen Venture-Capital-Arm in das Start-up investiert. Nach der vollständigen Übernahme wird das Portfolio von JeNaCell in das Health-Care-Geschäft von Evonik integriert. Das Unternehmen beschleunigt die Portfolioverschiebung des Geschäftsbereichs Nutrition & Care in Richtung Systemlösungen und baut die bereichsübergreifende Technologieplattform der Naturstoffe für die Medizintechnik aus. Der Anteil der Systemlösungen bei Nutrition & Care soll von heute 20 Prozent auf mehr als 50 Prozent im Jahr 2030 gesteigert werden.
"JeNaCell hat eines der innovativsten Biomaterialien für medizintechnische Anwendungen entwickelt. Mit Hilfe der Kreativität und des Know-hows der Spezialisten von JeNaCell werden wir dafür sorgen, dass in Zukunft noch mehr Patienten von diesen Produkten profitieren", sagte Thomas Riermeier, Leiter des Geschäftsgebiets Health Care von Evonik. "Die Übernahme wird uns helfen, unsere Position als Innovationsstandort für die weltweit führenden Medizintechnikunternehmen weiter zu stärken."
"Die Übernahme durch Evonik ist ein Quantensprung für JeNaCell, um das volle Potenzial unserer innovativen Technologie auszuschöpfen", sagte Dana Kralisch, Chief Executive Officer und Mitgründerin von JeNaCell.
"Wir freuen uns, dass wir einen starken und vertrauenswürdigen Partner für die Entwicklung unserer Technologieplattform und ein neues Zuhause für unser engagiertes Expertenteam gefunden haben. Gemeinsam werden wir unseren Kundenstamm erweitern und neue Anwendungsbereiche erschließen."
Die Übernahme bestätigt die Strategie von Evonik Venture Capital, frühzeitig in Start-ups mit visionärer Technologie zu investieren, die für die Wachstumsfelder von Evonik relevant sind.
"JeNaCell ist ein großartiges Beispiel für die Innovationskraft und den Wert, den Start-ups für Unternehmen bringen können", sagte Bernhard Mohr, Leiter von Evonik Venture Capital. "Wir haben die Bedeutung der Umstellung der Industrie auf naturidentische Materialien frühzeitig erkannt und freuen uns sehr, die Entwicklung dieser Technologie mit unserem Investment unterstützt zu haben."
JeNaCell ist eine Ausgründung aus der Friedrich-Schiller-Universität Jena in Deutschland. Im Jahr 2017 brachte das Unternehmen sein erstes Produkt epicite auf den Markt, eine medizinische Wundauflage zur Behandlung von chronischen Wunden, Operationswunden und Verbrennungen, die auf biotechnologisch gewonnener Zellulose basiert. Es handelt sich um ein hautfreundliches und weiches Biomaterial, das ein heilungsförderndes Mikroklima auf der Wunde schafft und schmerzfrei entfernt werden kann. Weitere von JeNaCell entwickelte Technologien sind Weichgewebeimplantate, transdermale Verabreichungssysteme und dermatologische Anwendungen.
Die Produktentwicklungen von JeNaCell ergänzen das Portfolio des Geschäftsbereichs Health Care von Evonik, einem weltweit führenden Lösungsanbieter für innovative Materialien für die Medizintechnik und den Pharmamarkt. RESOMER®, seit mehr als 30 Jahren auf dem Markt, ist das branchenweit umfassendste GMP-Portfolio (Good Manufacturing Practice) von Standard-, kundenspezifischen und spezialisierten bioresorbierbaren Polymeren für implantierbare Medizinprodukte und pharmazeutische Arzneimittel.
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