Digitale Sicherheitslage der Verbraucher in Deutschland in einer Zahl

Deutschland sicher im Netz e.V. hat zusammen mit dem Studienpartner TNS Infratest erstmals den DsiN-Index erhoben. Der Index errechnet die digitale Sicherheitslage der Verbraucher in einer Kennzahl.

Das Ergebnis des aktuellen Reports: Während der Index im bundesdeutschen Durchschnitt bei 60,2 Punkten liegt, fällt er bei einigen Nutzergruppen unter den Schwellenwert von 50 Punkten. Hier besteht dringender Handlungsbedarf, denn unterhalb dieses Schwellenwertes droht die Sicherheitsbalance zwischen Bedrohungslage und Schutzniveau zu kippen. Durch die jährliche Neuerhebung des Indexwertes wird die Sicherheitslage der Verbraucher über einen längeren Zeitraum vergleichbar.

Mit dem DsiN-Index wird es möglich, die Sicherheitslage von Verbrauchern im Netz sehr differenziert zu beurteilen und zu vergleichen. Daraus lassen sich wichtige Rückschlüsse für eine wirksame Aufklärungsarbeit ziehen." erklärt Ulrich Kelber, Parlamentarischer Staatssekretär beim Bundesminister der Justiz und für Verbraucherschutz. Durch die Arbeit von DsiN wird die Kompetenz der Nutzerinnen und Nutzer erhöht. Das ist genau der richtige Weg", so Kelber.

Die Untersuchung berücksichtigt Sicherheitsvorfälle der letzten 12 Monate, das Gefährdungsempfinden sowie die Kenntnis und Nutzung von Schutzmaßnahmen bei den Onlinern in Deutschland und analysiert Stärken und Schwächen im Sicherheitsverhalten der Internetnutzer. Bei insgesamt 60 Prozent der deutschen Internetnutzer existiert ein erhöhter Aufklärungs- und Unterstützungsbedarf für den sicheren und souveränen Umgang mit dem Internet.

Der neue DsiN-Index macht die zentralen Handlungsfelder für erfolgreiche Aufklärungsarbeit deutlich: Sicherheitswissen, Umsetzungskompetenz, Vertrauen und Dialog der Stakeholder." erklärt Tobias Weber, Teamleiter bei TNS Infratest. DsiN e.V. wird diese Handlungsfelder adressieren." erläutert Dr. Michael Littger, Geschäftsführer von DsiN e.V. Sicherheitswissen und Umsetzungskompetenz sollten gestärkt werden, Vertrauen muss durch die Befähigung zu sicherem Umgang mit neuen Technologien und Anwendungen aufgebaut werden und der Dialog der Stakeholder sollte vertieft werden."

Neben dem Erkenntniswert des DsiN-Index ist die praktische Verwertung der Ergebnisse für Aufklärung und Unterstützung der Verbraucher ein zentrales Ziel. Dazu sieht der Index eine Segmentierung der Onliner nach Nutzereigenschaften vor, die es erlaubt, konkrete Sicherheitsschwachstellen und Bedürfnisse für spezifische Zielgruppen zu erkennen. So können konkrete Maßnahmen für eine verbesserte, zielgenaue Aufklärungsarbeit abgeleitet werden.

Aufklärung mit der Gießkanne ist beim Thema Internetsicherheit nicht sinnvoll, denn Verbraucher unterscheiden sich hinsichtlich ihrer Nutzungsgewohnheiten, ihrer Kenntnisse und ihrem Schutzverhalten signifikant", so der DsiN-Vorsitzende Dr. Christian P. Illek. Um die Nutzer beim souveränen Umgang mit dem Internet zu unterstützen, brauchen wir einen Mix an differenzierten Aufklärungsangeboten. Wir sehen es daher in der Verantwortung aller Beteiligter eine digitale Aufklärung 2.0 auf den Weg zu bringen. Deutschland sicher im Netz steht bereit, um das Engagement für eine unabhängige Aufklärungsarbeit zu koordinieren und im Dialog mit Politik, Wirtschaft und Wissenschaft wirksam zu verstärken."

www.tns-infratest.com/