Die PE100+ Association feiert das 20‑jährige Bestehen ihres erfolgreichen Engagements für PE-Druckrohre

Die PE100+ Association begeht ihren 20. Jahrestag. 1999 gegründet, um in der Produktion und Anwendung von Materialien für Druckrohre aus PE100 gleichbleibend höchste Qualitätsstandards sicherzustellen, ist der Verband heute wichtig wie eh und je.

Mitgliedsunternehmen des Verbands bieten Polyethylene hoher Dichte (HDPE) für Gas- und Wasserdruckrohre mit ausgezeichneter hydrostatischer Festigkeit, die jahrzehntelang halten, bei gleichzeitig hoher Beständigkeit gegen langsames Risswachstum und schnellen Rissfortschritt. Die von der PE100+ Association definierten Leistungsvorgaben übertreffen in vielen Fällen die weltweiten Standards für PE100-Kunststoffe.
Geschaffen, um einen wichtigen Bedarf zu erfüllen

Die PE100+ Association wurde 1999 von drei europäischen Polyethylenherstellern nur wenige Jahre nach der Einführung von PE100 im Markt gegründet. Heute umfasst sie 13 Unternehmen aus aller Welt (China, Korea, Thailand, Mittelost und Europa), und die Anzahl der Mitglieder wächst weiter. Ein Beratungsgremium nicht-assoziierter, unabhängiger Experten aus allen Bereichen der Druckrohr-Wertschöpfungskette unterstützt den Verband.

Die Mitglieder haben sich freiwillig verpflichtet, in Kooperation mit Kiwa als unabhängigem Administrator und mehreren weiteren eigenständigen Prüflaboratorien in ganz Europa mindestens ein Mal pro Jahr regelmäßige Qualitätskontrollen durchzuführen. Kiwa fordert stichprobenweise Materialchargen von den Produzenten an. Die Mitglieder stellen den unabhängigen Instituten zur Prüfung meistens außerdem Rohre aus der Fertigung in eigenen Verarbeitungszentren bereit. Zu den wesentlichen Prinzipien der PE100+ Association zählt, dass zertifizierte PE100-Kunststoffe den Rohrherstellern als gebrauchsfertige schwarze, vollständig formulierte Compounds geliefert werden und nicht als naturfarbene Basispolymere zur nachträglichen Einfärbung und Modifizierung mit einem Masterbatch und anderen Additiven beim Extrudieren der Rohre.

Die PE100+ Association überwacht die maßgeblichen Prüfmethoden für PE-Druckrohre mittels Ringuntersuchungen, um unter anderem sicherzustellen, dass die von den Instituten durchgeführten Rohrprüfungen zu vergleichbarer Resultaten führen. „Wir müssen uns vergewissern, dass die von den unterschiedlichen Prüfstellen ermittelten Ergebnisse für ein bestimmtes Material innerhalb einer gewissen Bandbreite liegen“, sagt Hans Pierik, Präsident & Vorsitzender der PE100+ Association und Business Manager bei SABIC. „Diese Daten werden auch dem ISO-Komitee zur Verfügung gestellt, das für die Aktualisierung der Prüfstandards verantwortlich ist.“

Heute müssen nicht nur die Rohre, sondern auch sämtliche Verbindungsstücke und Verlegewerkzeuge der PE100 entsprechen. „Es geht dabei nicht nur um die Materialqualität, sondern auch um Rohrdurchmesser und Wanddicken auf Basis der Druckfestigkeit des Materials“, so Pierik weiter. „Wenn alle Rohre die gleichen Abmessungen haben, kommt es nicht mehr darauf an, ob das Rohr vom Hersteller A und das Verbindungsstück vom Hersteller B stammt – alles passt zusammen.“
Anpassung an neue Rohrverlegetechniken

Wenngleich alle Verbandsmitglieder HDPE-Produzenten sind, kommuniziert die PE100+ Association mit der gesamten Wertschöpfungskette, einschließlich Verarbeitern, Verlegern und Normungsgremien, mit denen sie sich aktiv über Belange wie die Produktkriterien für neue Rohrverlegetechniken austauscht. Ein Beispiel dafür ist PE100-RC (‚Raised Crack‘, siehe prEN 1555-1) zur Bezeichnung von Materialien für Rohre mit erhöhter Beständigkeit gegen langsames Risswachstum. Diese Eigenschaft macht die Rohre robuster für grabenlose Verlegung, Sanierungen wie Relining und Berstlining oder sandbettlose Verlegung.

„Der Umstieg von der traditionellen Verlegung von PE100-Rohren auf grabenlose Techniken mit PE100-RC-Rohren sollte erhebliche Systemkosteneinsparungen mit sich bringen“, erläutert Norbert Jansen von Borealis, Schatzmeister der PE100+ Association. „Das betrifft nicht nur die Material- und Rohrextrusionskosten. Der überwiegende Kostenanteil entfällt beim Verlegen in offenen Gräben beispielsweise auf Straßensperren, Aushubarbeiten, Rohrbett und Rohrabdeckung sowie die Erneuerung der Straßendecke. Das grabenlose Verlegen kann diesen infrastrukturellen Aufwand erheblich reduzieren.“
Methoden zur schnelleren Prüfung von Langzeiteigenschaften

Aktuell gibt es noch keine einheitliche Kunststoff- oder Rohranforderung für die Beständigkeit gegen langsames Risswachstum. Die PE100+ Association wirkt hier als treibende Kraft, um dies zu ändern, und arbeitet an der Entwicklung neuer und weitaus schnellerer – aber dennoch zuverlässiger – beschleunigter Testverfahren. Diese schließen auch die ursprünglich von SABIC entwickelte Dehnverfestigungsprüfung ein (Strain Harding Test, SHT), die inzwischen als ISO 18488 verabschiedet wurde. Empfohlen wurde außerdem die Anwendung einer beschleunigten Version der Spannungsrissprüfung an Probekörpern mit umlaufender Kerbe (Full Notch Creep Test, FNCT, ISO 16770) und einer beschleunigten Version der Rissfortpflanzungsprüfung an gekerbten Rohren (Notched Pipe Test, NPR, ISO 13479). Zur Revision von EN- und ISO-Standards für PE-Druckrohre wurde schließlich die zyklische Risswachstumsprüfung an gekerbten Rundstäben (Cracked Round Bar Test, CRB) gemäß ISO 18489 gewählt.

Im Jahr 2017 hat die PE100+ Association den technischen Online-Ratgeber „No Dig“ vorgestellt. Als Leitfaden zu den Eigenschaften, Vorteilen und Anwendungen von PE100 in grabenlosen Verlegetechniken erleichtert er Konstrukteuren und Entscheidungsträgern die Wahl der geeigneten Verfahren für ihre spezifischen Projekte.

„Die PE100+ Association wächst, entwickelt sich weiter und passt sich dabei dem technologischen Wandel und den Veränderungen im Markt an“, führt Hans Pierik aus. „Ich bin sicher, dass wir heute ein unverzichtbares Bindeglied in der Wertschöpfungskette der HDPE-Druckrohre darstellen – bis hin zum Verbraucher, der Anspruch auf eine zuverlässige, beständige und sichere Gas- und Wasserversorgung hat. Wir haben in 20 Jahren schon viel erreicht, aber noch eine Menge Arbeit vor uns.

„So sehen wir zahlreiche Möglichkeiten für PE100 in Entwicklungs- und Schwellenländern. In China beispielsweise wurde dieses Jahr der neue nationale Standard GT/T 13663 für PE-Trinkwasserleitungssysteme verabschiedet. Die PE100+ Association war im Land sehr aktiv, um für die Vorteile vorcompoundierter PE100-Druckrohre zu werben und neue Tools und Services für die Rohrwertschöpfungskette zu entwickeln.“
www.pe100plus.com