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Gerüstet für die Zukunft: Europäischer Etikettenverband entwickelt neue strategische Initiativen als Fahrplan für den Erfolg in einer sich ändernden Welt

„Welchen Nutzen hat ein Verband, wenn er nicht den Weg aufzeigen kann, der seine Mitglieder sicher in die Zukunft führt?", fragt Kurt Walker, in zweiter Amtszeit Präsident des FINAT, des internationalen Verbandes zur Förderung von Etiketten und deren wichtiger Rolle in der Verpackungswelt.

Wir haben uns mit Kurt Walker und Jules Lejeune, Geschäftsführer des FINAT, zusammengesetzt, um zu erfahren, wie der Verband dieses hochgesteckte Ziel erreichen will.

Kurt Walker ist in der Etikettenindustrie und der Etikettenverarbeitung an vorderster Front aktiv und ein unermüdlicher Befürworter einer kollektiven Infrastruktur, die seiner Meinung nach „einen gemeinsamen Informationsfluss schaffen, die Branche fördern, relevante technologische Entwicklungen erkennen und Mitglieder darüber informieren sowie gleichzeitig die Kreativität und den Erfolg der einzelnen Mitgliedsunternehmen aktiv fördern kann". Jules Lejeune, der selbst in der zweiten Generation Mitglied des Sekretariats des Verbandes ist, stimmt ihm vorbehaltlos zu. „Seit seinen Anfängen in den 1950er und 1960er Jahren, als sich das gesamte Verpackungs- und Etikettierungskonzept rasant mit dem explosionsartigen Wachstum der Supermärkte entwickelte", erläutert er, „sieht der FINAT seine vorrangige Aufgabe darin, eine solide und zuverlässige Wissensbasis bereitzustellen, auf die sich die gesamte Branche stützen kann."

Mitgliederprofil

„Es ist schon ungewöhnlich", ergänzt Jules Lejeune, „dass unsere Mitglieder aus der gesamten Lieferkette kommen, so dass der Aufgabenbereich unseres Verbandes besonders breit gefächert ist. Doch unsere Mitglieder sagen uns, dass die Fähigkeit des FINAT, die Selbstklebeetiketten-Branche insgesamt, vom Lieferanten der Ausgangsmaterialien bis zu den Druckereien, zu betreuen, ihnen wirklich hilft, für die Zukunft zu planen. Das gilt umso mehr heute – in unserer sich verändernden Geschäftswelt und angesichts neuer Technologien – nicht nur bei Etiketten sondern auch in Bezug auf die Kommunikationsmöglichkeiten, die Vertriebsplattformen und die Nachfrage der Verbraucher."

Entwicklung der Strategie

Präsident Walker hat zusammen mit dem Vorstand und dem Sekretariat des FINAT intensiv an der Formulierung der Strategie des Verbandes bis zum Jahr 2020 gearbeitet. Darin eingeschlossen sind die entsprechenden Taktiken, die die gemeinsamen Interessen der Branche berücksichtigt, „nicht nur in Europa", wie er sagt, „sondern in Abstimmung mit unseren Partnerverbänden außerhalb Europas und mit den regionalen Etikettenverbänden, die das Rückgrat unserer Industrie bilden."

Ein Blick zurück...

Auf der ganzen Welt ist die Etikettenindustrie aus bescheidenen Anfängen mit kleinen, oft in Familienbesitz befindlichen Druckereien für Selbstklebeetiketten, die so klug waren, das technologische Potenzial der 1970er und 1980er für sich zu nutzen, entstanden und exponentiell gewachsen. Jules Lejeune erklärt: „Heute sind diese Firmen längst nicht mehr klein. Viele sind nicht einmal mehr nur lokal oder regional aufgestellt. Und es gibt viele Fusionen und Übernahmen. Jetzt ist es für deren Gründer – praktisch die Babyboomer der Anfangsjahre – an der Zeit, sich zurückzuziehen und den Weg frei zu machen für die Visionen und Werte der neuen Generation."

Und nach vorn...

„Doch das ist noch nicht alles", ergänzt Kurt Walker. „Die Welt der Etiketten und Verpackungen verändert sich natürlich direkt an ihrer Basis – bei der Technologie und im Aufgabenbereich. Heute fällt es zuweilen schwer, zwischen einem Etikett und der Verpackung, auf der es aufgebracht ist, zu unterscheiden. Die aktuellen Technologien in der Druckvorstufe, im Druck und in der Weiterverarbeitung bieten viel mehr Optionen als die robusten Rotationsbuchdruckmaschinen, die den Selbstklebeetiketten ins Leben halfen. Der Kontext hat sich vollkommen geändert und wir als Hauptförderer dieser breit aufgestellten Branche müssen die Spielregeln neu festlegen."

Führung durch Wissen

Auf Grundlage des oben Gesagten haben wir Jules Lejeune gefragt, wie der FINAT es in der Praxis schaffen will, seinen Mitgliedern weiterhin ‚Führung durch Wissen' anzubieten: „Wir haben den Vorteil einer wirklich globalen Basis von weiterverarbeitenden Technologien und Druckverbrauchsmaterialien sowie eines immer stärker werdenden Kundenstamms aus internationalen Markeninhabern und anderen Etikettennutzern. Der FINAT stärkt weiter seine Position als anerkannte Dachorganisation der europäischen Industrie, da er jetzt das breitere Portfolio der Etikettentypen angemessen widerspiegelt, die unsere weiterverarbeitenden Mitglieder anbieten können", erklärt er. „Ganz wichtig ist auch", ergänzt er, „dass der Verband aktiv ‚über den Zaun schaut' und auf neue Chancen, wie gedruckte Elektronik, Direct-to-Pack-Druck, QR-Codes und moderne Sicherheits-/Nachverfolgungsdrucklösungen, achtet, die heute sogar die Begriffsbestimmung des Etiketts erweitern. Es gehört zu unserem Auftrag, unsere Mitglieder über die Möglichkeiten zu informieren, mit denen sie heute und in Zukunft ihre Geschäftsplattform erweitern können. Daneben behalten wir auch neue Materialien im Blick, die ebenfalls die Merkmale eines Etiketts und einer Verpackung beeinflussen. Dann gibt es die alles verändernden Chancen, die die Informationstechnologie und die digitale Revolution in allen ihren Aspekten den Etiketten- und Verpackungsunternehmen auf der ganzen Welt bieten. Insgesamt gesehen ändert der FINAT seine strategische Rolle von einem passiven Teilnehmer zu einem aktiven Mitgestalter, indem er für die erfolgreiche Zukunft unserer Branche eintritt."

Kurt Walker ergänzt: „Begonnen haben wir mit der Infrastruktur und daher für unsere Mitglieder ein Programm entworfen, das eine stets aktuelle Online-Wissensbasis, einen Terminplan für Experten-Webinare sowie Workshops und Seminare zu Schlüsselaspekten zukünftiger Entwicklungen und Trends beinhaltet."

Eines der Hauptziele des FINAT besteht darin, die Erfassung und Verbreitung technischer Neuerungen über die gesamte vertikale Lieferkette der Etikettenindustrie zu koordinieren. Ebenso wichtig ist, das Fachwissen anderer Organisationen und Partnerbranchen, die Auswirkungen auf die Aktivitäten von FINAT-Mitgliedsunternehmen haben, in seine Wissensbasis mit einzubeziehen. „Das", meint Jules Lejeune, „kann sich für einzelne Unternehmen mit ihren vollen Terminplänen als schwierig erweisen. Daher bietet sich diese Aufgabe für einen branchenübergreifenden Verband wie den FINAT an."

Breiterer Mitgliederstamm

Wissen und Weiterbildung sind aber nicht die einzigen Bereiche, in denen der FINAT wichtige Projekte entwickelt. „Um die europäische Etikettenindustrie erfolgreich vertreten zu können", betont Kurt Walker, „dürfen wir uns niemandem gegenüber verschließen. Heute stammt die überwiegende Mehrheit der Mitglieder aus Westeuropa. Aber wir arbeiten intensiv an Projekten, um den Bekanntheitsgrad des FINAT weiter zu erhöhen und die Vorteile einer Mitgliedschaft insbesondere in den Ländern östlich unserer Region zu vermitteln. Das ist ein sehr dynamischer Teil der Welt und die zahlreichen neuen Akteure in unserer Branche dort können wirklich von dem internationalen Profil des FINAT profitieren und – im Geiste des gegenseitigen Lernens – neue Visionen und Werte in den Verband einbringen. Hierbei haben wir sowohl die Verarbeiter als auch die direkten und indirekten Zulieferer im Blick und sind dabei, eine Road Show zu entwickeln. Partner in diesem Bereich sind insbesondere unser Young Managers Club, der vor nicht allzu langer Zeit gegründet wurde, um die Jungmanager in unserer Branche anzuleiten, und der jetzt eine Antriebsquelle für neue Ideen ist, und natürlich unsere Freunde in den etablierten nationalen Etikettenverbänden. Mit ihrem lokalen Wissen und der lokalen Sprachkompetenz gehören sie zu den wichtigsten Ansprechpartnern. Doch das sind lediglich die ersten Schritte in einem dynamischen Aktionsprogramm."

Neu ausgerichtete Infrastruktur

Dieser Fokus auf Beratung wird in der neuen FINAT-Strategie durch eine entsprechend angepasste Organisationsstruktur für die tägliche Arbeit unterstützt, um in einer Welt, die nicht still steht, führende Geschäftspraktiken anzuwenden, wie Kurt Walker erläutert. „Der FINAT ist kein passiver ‚Briefkasten' für Informationen zu technologischen Entwicklungen, geografischen Veränderungen oder legislativen und politischen Fragestellungen. Heute besteht seine Aufgabe darin, diesen Wandel in unserer Branche aktiv mitzugestalten, sowohl in unserer Lieferkette als auch durch Schaffung einer Schnittstelle zu unseren Endanwendern. Das ist eine faszinierende Aufgabe!" sagt er.

Rolle der ehrenamtlichen Unterstützer

Der FINAT wird nicht nur die Partnerschaft mit den regionalen Etikettenverbänden Europas stärken, sondern auch aktiv mit den globalen Etikettenorganisationen zusammenarbeiten, zu denen der Verband bereits umfangreiche Kontakte aufgebaut hat. Weiterhin wird er seine Arbeit mit den äußerst wichtigen ehrenamtlichen Mitarbeitern, die der Schlüssel zur Umsetzung dieser ehrgeizigen Strategie sind, neu ausrichten. „Wir sind in hohem Maße auf unsere ehrenamtlichen Mitarbeiter angewiesen", sagt Jules Lejeune, „und wir möchten noch mehr von ihnen ermutigen mitzumachen. Diese Mitarbeit soll allerdings in einer Weise erfolgen, die sie in der Erfüllung ihrer Pflichten in den Unternehmen, für die sie tätig sind, nicht behindert. Wir sind davon überzeugt, dass wir bei befristeten Projekten eher eine ehrenamtliche Beteiligung erreichen als beim langfristigen Infrastrukturmanagement. Und ich bin mir sicher, dass dieses Konzept zwar eine umfassende Neuausrichtung darstellt, unsere Mitglieder jedoch ebenfalls zu einem verstärkten Engagement anregen wird. Natürlich wird das FINAT-Sekretariat auch in Zukunft eine robuste Infrastruktur-Plattform sowie eine flexible und jederzeit ansprechbare Kontaktstelle für eine professionelle Unterstützung bleiben."

Weitreichende Branchentrends

Zu den Strategieprojekten für 2014/15, die bereits in Angriff genommen wurden oder zumindest schon die Phase der praktischen Planung erreicht haben, zählen die Ausarbeitung eines neuen, breit gefächerten, halbjährlichen und professionell erstellten Branchentrend-Berichts, der exklusiv den Mitgliedern des FINAT zur Verfügung gestellt wird. Seminare und Runde Tische zu Branchentrends werden die Mitglieder vor Ort in der jeweiligen Region vorausschauend (und auswertend) informieren. Ergänzt werden diese Maßnahmen durch regelmäßige Webinare, so dass die Mitglieder die Entwicklungen in ihrer Branche immer im Blick haben, ohne den Arbeitsplatz verlassen zu müssen.

www.finat.com

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