Marktanforderungen forcieren Nachhaltigkeitsarbeit

In den letzten 60 Jahren haben behördliche Anforderungen die Umweltbemühungen in der Prozessindustrie am stärksten vorangetrieben. Nun sind jedoch Markeninhaber mit hohem Nachhaltigkeitsbewusstsein zu einer einflussreichen Größe geworden, indem sie immer höhere Ansprüche an ihre Lieferanten stellen – verteilt über das gesamte Nachhaltigkeitsspektrum.

„Nachhaltigkeitsaspekte stehen derzeit eindeutig im Mittelpunkt und werden dort auch bleiben. Wir sehen zudem ein ständig wachsendes Interesse und Fachwissen unserer Kunden in Sachen Nachhaltigkeit“, stellt Iggesund Paperboards Sustainability Director Johan Granås bei seinem Resümee der Nachhaltigkeitsarbeit des Unternehmens für 2019 fest. „Deshalb freue ich mich berichten zu können, dass wir 2019 wieder einige erfolgreiche Schritte in die richtige Richtung unternommen haben.“

Die beiden Kartonfabriken des Konzerns im schwedischen Iggesund und im britischen Workington können zusätzlich zur hervorragenden Sicherheitsarbeit im gesamten Jahr Fortschritte bei der Reduzierung der Umweltbelastung und des Wasserverbrauchs vermelden.

Das Werk in Workington war besonders erfolgreich und konnte 2019 einen Produktionsrekord für seinen Incada-Karton erzielen, wobei noch dazu im gesamten Jahr keine einzige Fehlstunde durch Arbeitsunfälle verzeichnet wurde.

„Die langjährige hervorragende und systematische Arbeit zur Verbesserung der Arbeitsbedingungen und der Arbeitssicherheit im Werk hat sich definitiv ausgezahlt! Workingtons großartige Nullbilanz bei den unfallbedingten Fehlzeiten 2019 sind Inspiration und Vorbild für alle unsere Arbeitsplätze“, erklärt Granås sichtlich beeindruckt.

Zur Optimierung der Klimabilanz hat Iggesund Paperboard seit 2012 mehr als 365 Millionen Euro investiert, um die Energiesysteme der Kartonfabriken weiterzuentwickeln und von fossilen Brennstoffen auf Biomasse umzustellen. Dadurch wurden großartige Ergebnisse erzielt. 2019 wurden die Werke zu mehr als 90 Prozent mit Bioenergie betrieben. Somit produzieren sie weiterhin Verpackungskarton mit sehr geringem CO2-Ausstoß aus fossilen Energieträgern.

„Unser langfristiges Ziel ist, zu 100 Prozent ohne fossile Brennstoffe auszukommen, und wir sind auf einem gutem Weg dorthin“, freut sich Granås.

2019 gelang es der Kartonfabrik Iggesund, ihren Energieverbrauch um etwa 90 GWh zu senken, was dem Energieverbrauch von 3.500 schwedischen Einfamilienhäusern entspricht. Alles in allem hat das Werk Invercote mit 98,6 Prozent Bioenergie produziert, wodurch die CO2-Emissionen erheblich reduziert werden konnten.

Das letzte Jahr hat erwiesen, dass Technologie, Maschinen und Anlagen nicht alles sind. Die Kartonfabrik in Iggesund konnte den eigenen Energieversorgern bewusst machen, dass einige ihrer Entscheidungen auch das Klima belasten, und hat sie dazu ermuntert, diese Aspekte bei ihren Zielsetzungen zu berücksichtigen. Die Ergebnisse können sich definitiv sehen lassen.

„Wir haben immer gesagt, nicht die großen Maschinen stellen den Karton her, sondern die Menschen. Diesen Ansatz haben wir nun ebenfalls auf die Treibhausgasproblematik angewendet“, erklärt Johan Granås.

„Wir sind unglaublich stolz auf das Engagement, das unsere Mitarbeiter an den Tag legen“, setzt er seine Ausführungen fort. „Wir haben Schulungen zur Sensibilisierung für dieses Thema durchgeführt, und natürlich hat auch die Klimadebatte der letzten Jahre die Problematik in den Fokus gerückt.

Doch obwohl alle großen Schritte mittlerweile getan sind und die weitere Reduzierung der fossilen Emissionen immer komplexer wird, je mehr wir uns den 100 Prozent nähern, gibt es für uns nur einen Weg nach vorn – und der führt geradewegs zum Ziel.“

Die Ökobilanz von Karton hängt jedoch nicht nur von den Kartonfabriken ab. Der Transport hat sich für Iggesund Paperboard zu einem immer wichtigeren Nachhaltigkeitsaspekt entwickelt. Im Vergleich zur Papier- und Kartonindustrie als Ganzes weisen Invercote und Incada einen relativ kleinen ökologischen Fußabdruck aus der Produktion auf. Daher macht der Transport des fertigen Kartons zu den Kunden einen großen Teil der Gesamtklimabelastung durch das Produkt aus. Kunden in Asien und Amerika fragen sich daher, ob der Kartonversand von Schweden nach Japan oder in die USA unter Klimagesichtspunkten noch eine gute Entscheidung sein kann.

„Unsere Berechnungen zeigen, dass dies derzeit der Fall ist. Aber sobald andere Werke auf mehr Bioenergie umstellen, müssen wir die Transportemissionen senken, um unsere Führung zu behaupten“, so Granås. Er fügt hinzu, dass Iggesund eng mit den eigenen Logistikdienstleistern zusammenarbeitet, um alternative Transportlösungen mit niedrigeren Emissionswerten zu finden.

In puncto Wasserverbrauch werden in beiden Werken derzeit umfassende Projekte implementiert. Im letzten Jahr hat das Werk in Iggesund seinen Wasserverbrauch um etwa 10 Prozent reduzieren können, doch laut Granås ist das Unternehmen damit nicht zufrieden.

„In Iggesund können wir noch mehr für die Senkung des Wasserverbrauchs tun. Dass unser Wasserverbrauch historisch gesehen immer relativ hoch war, hängt zweifellos damit zusammen, dass die Produktion seit über 100 Jahren noch nie wegen Wassermangels unterbrochen werden musste. Wir haben das ungemeine Glück, an einem wasserreichen Standort angesiedelt zu sein.“

Beide Iggesund-Kartonfabriken ergreifen nun auch in diesem Bereich einschneidende Maßnahmen und rechnen durch die laufenden Projekte für 2020 mit erheblichen Wassereinsparungen.

„Im Laufe dieses Jahres werden wir die Arbeit an unseren Nachhaltigkeitsschwerpunkten Gesundheit, Klima und Wasser fortsetzen und den hohen Nachhaltigkeitsanforderungen des Marktes somit weiterhin gerecht werden“, verspricht Johan Granås.
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