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Druck verändert sich

Die drupa 2016 öffnet ihre Türen in genau 365 Tagen. Die letzen Jahre wurden geprägt von einschneidenden Veränderungen und neuen Technologien. Welche Auswirkungen hat dieses jedoch auf die Branche und wer wird der einflussreichste Marktteilnehmer auf der nächsten drupa? Von Sabine A. Slaughter

Rückblickend war die drupa immer die Messe, auf der neue Maschinen und Technologien vorgestellt wurden. Aber nicht nur das, die Düsseldorfer Ausstellung hat auch immer die Richtung und Trends der nächsten Jahre vorgegeben. Offsetdruck, Desktop Publishing, CtP und Digitaldruck in allen derzeitigen Varianten wurden auf der drupa zuerst gezeigt.
Eine Sache hat sich jedoch in all den Jahren nicht verändert: Heidelberger Druckmaschinen war immer der größte Aussteller auf der Messe. Und auch wenn das Unternehmens weiterhin gute traditionelle Offsetdrucklösungen für hochvolumige Produktion vorstellte, scheint es zumindest so, als wenn die Branchenführerschaft in Bezug auf derzeitige und künftige Trends dabei verloren ging.
Über die Jahre hat die drupa viele Veränderungen gesehen – eine der wichtigsten Entwicklungen war die Einführung des Digitaldrucks. Dieser hat sich von vereinzelten, frühen Implementationen zu einer der Haupttechnologien entwickelt, die auch die „Massen begeistert". Seit der Vorstellung des Offsetdrucks in den 1960-igern hat keine andere Drucktechnologie solch eine gewaltige Auswirkung auf die Branche ausgeübt. Vormals nicht realisierbare oder zu teure (kurze) Druckaufträge sowie hochwertige Anwendungen wurden nun mit der Einführung des Digitaldrucks möglich.
Der Digitaldruck hat die rückläufige Druckindustrie wahrhaftig angekurbelt. Der Wechsel zu profitablen Kleinauflagen und Verbesserungen in Bezug auf Arbeitsabläufe, Weiterverarbeitungsmaschinen und –möglichkeiten gab der drupa einen neues Aus- und Ansehen sowie Ausblick.
Der Einfluß von Unternehmen wie HP – Indigo und Inkjet Web Press, aber auch Xerox mit ihren tonerbasierten Lösungen wuchs mit der Steigerung des Digitaldruckanteils am Gesamtdruckvolumen. Was mit Heidelberg geschah ist sehr interessant. Während das Unternehmen früh mit Nexpress am Markt beteiligt war konnte es jedoch sein Engagement nicht aufrecht erhalten. Jahre folgten in denen das Unternehmen keine eigenen Digitaldrucklösungen anbot. Bis vor kurzem das Linoprint-Portfolio angekündigt wurde.
Gleichzeitig begannen Unternehmen wie HP ihre Angebotspalette zu erweitern. Daraus folgerte der Bedarf für größere Ausstellungsflächen auf der drupa, welches wiederum den Markteinfluß stärkte. Von der Präsentation der Inkjet Web Press in 2008 bis zur Einführung der HP Indigo B2 (75 cm)-Plattform in 2012 hat sich das Tempo erheblich beschleunigt.
Die Frage ist nun, wie wird sich dieses auf die drupa 2016 auswirken?
Wer wird die Führung auf dem Weg in die Zukunft übernehmen? In Bezug auf Anwendungen und ihren vielfältigen Möglichkeiten deutet das Rennen um die Vorherrschaft in der Branche auf den Digitaldruck. Und hier hat HP das umfassendste Portfolio für alle Arten von digitalen Alternativen. Dieses beinhaltet die HP Indigo Druckmaschinen für Akzidenz- Verpackungs- und Etikettenproduktion und die HP Inkjet Web Press für Mail-, Zeitungs- und viele weitere Anwendungen.
Nicht zuletzt muss das riesige Angebot an Großformatdruckern für PoS und industriellen Druck mit UV und Latex-Tinten erwähnt werden, indem HP de-facto Marktführer ist. Neu und vermutlich auf der drupa 2016 zu sehen: HP's neuestes Engagement im aufkeimenden 3D-/Additive Manufacturing-Markt. HP hat bisher noch keine Stellung dazu genommen wie viele Druckmaschinen das Unternehmen zur drupa 2016 mitbringen wird – jedoch kann davon ausgegangen werden, dass die Anzahl definitiv über der von Heidelberg und den meisten anderen Ausstellern liegt.
Während es immer schwierig ist die Zukunft vorherzusagen und es auch Raum für Fehler gibt ist jedoch eines sicher: Digitaldruck ist nicht nur Mainstream, es ist Muss für zukunftsorientierte Drucker. Zusammenfassend würde ich vorhersagen, dass während Heidelberg in der Vergangenheit die Vorherrschaft inne hatte, dreht sich das Blatt nun in Richtung HP die Industrie in die Zukunft zu führen. Und ich könnte recht behalten, denn bereits jetzt hat HP die gesamte Halle 17 mit 6.200 Quadratmetern für die nächste drupa in 2016 gebucht.

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