Technologien für die Handelsgastronomie: EuroCIS 2025 präsentiert das Food Service Innovation Hub

Die Gastronomiebranche steht vor einem tiefgreifenden Wandel: Digitale Technologien und Automatisierungslösungen gewinnen zunehmend an Bedeutung. Das geschieht auch unter Druck, denn steigende Energiekosten und der Fachkräftemangel zwingen Gastronomiebetriebe zu größerer Effizienz.

Da viele Handelsunternehmen auf gastronomische Angebote setzen, um ein besonderes Kundenerlebnis zu bieten und die Kundenloyalität zu steigern, spielen Food-Service-Technologien auch in der Einzelhandelsbranche eine Rolle. Die EuroCIS 2025 räumt diesem wachsenden Marktsegment erstmals eine eigene Sonderfläche ein: Das Food Service Innovation Hub bietet eine Plattform für zukunftsweisende Technologien, von vernetzten Küchengeräten über smarte Servicelösungen bis hin zu KI-gestütztem Vending.

Technologische Food Service Innovationen und ihre Voraussetzungen
Die Digitalisierung von Gastronomieprozessen verspricht viele Vorteile, gerät aber ins Stocken, wenn einzelne Systeme – ob in Küche, Service oder Verwaltung – nicht miteinander kompatibel sind. „Kochen funktioniert heutzutage anders als früher: In modernen Herden oder Öfen steckt komplexe Software, die die Prozesse steuert. Um ein anschauliches Beispiel zu geben: Wenn ein Gerät in Celsius, das andere aber in Fahrenheit kommuniziert, wird das Produkt darunter leiden“, erläutert Stefanie Boeck, Mitgründerin von HOOSY e.V., die Problematik. Der Non-Profit-Verein HOOSY e.V. ist als Partner an der Konzeption des Food Service Innovation Hubs auf der EuroCIS beteiligt und will die Hospitality-Branche technisch vernetzen. Das Ziel: Gastronomiebetriebe sollen Software und Tools nach ihren Bedürfnissen auswählen und nutzen können – unabhängig von technischen Einschränkungen oder Vorwissen. HOOSY will hier durch Zertifikate einen Standard schaffen, der den Datenexport und die Schnittstellenkommunikation branchenweit sicherstellt. Eine kluge Investition in die Zukunft der Branche, denn auch regulatorisch wird die Standardisierung weiter vorangetrieben: Eine neue EU-Datenverordnung zielt auf eine Normierung der Schnittstellenkommunikation ab, um die Interoperabilität verschiedener Systeme und eine reibungslose digitale Vernetzung zu ermöglichen.

Auch Nicola Wegmüller, Innovation Business Consultant bei GLORY, sieht die Notwendigkeit für eine technologische Weiterentwicklung in der Gastronomie: „KI und vernetzte Systeme sind Kernelemente moderner Automatisierungslösungen und damit Haupttreiber für die Zukunftsfähigkeit der Branche“, erklärt er. „Trotz der technologischen Fortschritte in den letzten Jahren steht die Entwicklung noch immer am Anfang. Es lohnt sich, jetzt in diese Technologien zu investieren, um nicht abgehängt zu werden.“

Automatisierung als Antwort auf den Fachkräftemangel in der Gastronomie
Eine der großen Herausforderungen für die (Handels-)Gastronomie ist der Personalmangel und für eben diesen können Digitalisierung und Automatisierung Abhilfe schaffen. Stefanie Boeck blickt voraus: „Wir gehen davon aus, dass Technologien wie Robotik, Vernetzung und KI den Gastronomiemarkt stark verändern, sogar in die Zukunft katapultieren werden. Wenn meine Kasse nach jeder Bestellung automatisch mit der Küche, der Buchhaltung und der Warenwirtschaft spricht, können Aufgaben viel effizienter erledigt werden.“

Zum Arbeitskräftemangel komme noch ein weiterer Faktor, so Wegmüller. „Gleichzeitig steigen die Kundenerwartungen an Verfügbarkeit und bequeme Services. Um diesen Spagat – besserer Service trotz schwieriger Personalsituation – zu bewältigen, suchen unsere Kundinnen und Kunden nach neuen Wegen der Digitalisierung.“ KI-basierte Lösungen und Automatisierung können repetitive Aufgaben übernehmen oder in der Buchhaltung unterstützen. So werden Fachkräfte entlastet, um sich auf ihre Kernaufgaben zu fokussieren, zum Beispiel die Beratung der Kundschaft oder kulinarisch-kreative Tätigkeiten.

Roboter und Internet of Things: Küchentechnologien der Zukunft
Intelligente Systeme begegnen dem Fachkräftemangel in Küchen auch, indem sie Arbeitsschritte für Nicht-Fachkräfte erleichtern. MKN präsentiert im Food Service Innovation Hub multifunktionale Küchengeräte, die selbst ungelerntem Personal eine einfache Handhabung ermöglichen. Zudem steigern smarte Küchengeräte die Effizienz im Produktionsprozess: Sie helfen dabei Energie zu sparen, Ressourcen optimal zu nutzen und Fehlerquellen zu minimieren. Wiesheu zeigt innovative Backtechnologien, die eine bedarfsgerechte Produktion von frischen Backwaren erlauben – und so auch ihren Beitrag zur Nachhaltigkeit leisten.

Technologien können nicht nur zur Effizienz in Küchenprozessen beitragen, sondern auch zu einem besonderen Kundenerlebnis. „Bei technischen Food-Service-Lösungen beobachten wir momentan zwei Kategorien,“ erzählt Stefanie Boeck. „Bei Lösungen der einen Kategorie geht es um Programme oder Geräte, die im Hintergrund arbeiten, Prozesse möglichst effizient ausführen und dabei helfen, schnell zu produzieren. Bei einigen Robotern zum Beispiel geht es neben der Funktion aber auch um den Show-Faktor. Zu sehen, wie ein Roboter Cocktails mixt, ist ein Erlebnis.“

Intelligente Servicelösungen für ein optimales Kundenerlebnis
Das Kundenerlebnis spielt auch im Servicebereich eine entscheidende Rolle, meint Christoph Digwa, CEO, Menoovo GmbH: „In einer Zeit, in der Erlebnisse und Geschichten immer wichtiger werden, fragen uns Gastronomen, wie sie ihre einzigartigen Geschichten und die Herkunft ihrer Produkte besser erzählen können, um sich vom Wettbewerb abzuheben.“ Dafür wird Menoovo im Food Service Innovation Hub eine Self-Ordering-Lösung präsentieren, bei der die digitale Speisekarte durch interaktiven Video-Content ergänzt werden kann. Die Erstellung von Videos, Bildern und Texten wird durch künstliche Intelligenz unterstützt. Ein weiteres Feature ist der digitale Sommelier, der durch passende Getränkeempfehlungen Upselling betreibt.

Vending & Payment: Neue Möglichkeiten für den Verkauf
Auch der Vertrieb von Gastronomieprodukten und Mahlzeiten lässt sich automatisieren. So kann trotz knapper Personalressourcen ein 24/7-Selbstbedienungsservice bereitgestellt werden. Moderne Verkaufsautomaten oder POS-Kiosk-Systeme verfügen über KI-gestützte Funktionen. Die Vending Wall, die GLORY im Food Service Innovation Hub vorstellen wird, erlaubt beispielsweise eine automatisierte Produktempfehlung, Altersverifikation und Bestandsoptimierung.

Food Service Innovation Hub: Sonderfläche auf der EuroCIS 2025
Vom 18. bis 20. Februar setzt die EuroCIS 2025 mit dem Food Service Innovation Hub in Halle 10 an Stand D20 neue Maßstäbe und zeigt, wie digitale Technologien die Zukunft der Handelsgastronomie gestalten können.

Die teilnehmenden Unternehmen präsentieren unter anderem diese Produkte:

Shenzhen Elanda Tech: Selbstbedienungskioske und Kitchen Display Systeme
MKN: Multifunktionale Profikochtechnik für eine effiziente und flexible Produktion auf kleiner Fläche
Wiesheu: Intelligente Backtechnologien für eine bedarfsgerechte Produktion
WizarPOS: Android-basierte POS-Systeme für die Handelsgastronomie inklusive Menü- und Bestellverwaltung sowie Tischmanagement
GLORY: Skalierbare SB-Lösung Vending Wall mit KI-basierter Produktempfehlung, Altersverifikation sowie Bestands- und Preisoptimierung
Menoovo: KI-basierte interaktiver Speisekarte mit Multi-Media-Content
Meal Revolution GmbH: Essensautomaten für ein 24/7-Self-Service-Konzept
Hallo Cafe: Barista-Roboter mit Live-Verkostung
Iovent: Smarte Self-Service- und Vending-Lösungen unter Einsatz von IoT-Technologie und Business Intelligence
Alibaba: Sponsor der Coffee Lounge

www.eurocis.com