Europäische Universität E³UDRES² präsentiert neues Ausbildungsmodell

Ein innovatives Konzept aus moderner Lehre, transdisziplinärem Lernen und dem Transfer von kreativen Lösungen in die Region befähigt Studierende, sich an eine sich ständig verändernde Arbeitsrealität anzupassen.

Dies zeigt die Europäische Universitätsallianz E³UDRES² (The Engaged and Entrepreneurial European University as Driver for European Smart and Sustainable Regions). Die Allianz startete nun den ersten Durchlauf ihrer so genannten I Living Labs - ein neu entwickeltes Ausbildungsmodell, das auf drei verschiedene Qualifikationsstufen abzielt und damit den Studierenden einen entscheidenden Vorteil auf dem Arbeitsmarkt verschafft. Erstens lernen die Student*innen, wie man in transdisziplinären Teams arbeitet und dabei die Fähigkeiten, Bedürfnisse und Wünsche von Teammitgliedern mit unterschiedlichem Hintergrund berücksichtigt. Zweitens lernen sie, ihre akademische Ausbildung bei der Lösung realer Probleme anzuwenden, mit denen regionale Akteur*innen konfrontiert sind – dies schafft sowohl für die beteiligten Regionen als auch für die Gesellschaft einen echten Mehrwert. Drittens sind die in den I Living Labs erworbenen Fähigkeiten Methoden, auf die sich die Studierenden bei der Bewältigung komplexer Probleme in ihrem künftigen Berufsleben stützen können – so übernehmen die Studierenden die Rolle von "Change Agents" in ihren eigenen lokalen Gemeinschaften.

Arbeitsplätze und Anforderungen an Arbeitnehmer*innen ändern sich immer schneller. Die traditionelle akademische Ausbildung bereitet die Studierenden nur teilweise auf diese sich schnell verändernde Arbeitswelt vor, da sie oft nicht die Fähigkeiten vermittelt, die für die Anpassung an Veränderungen erforderlich sind. Daher benötigen die Studierenden von heute zusätzliche analytische, kreative und soziale Fähigkeiten, um den Anforderungen des Arbeitsmarktes gerecht zu werden und sich dort behaupten zu können. Mit den I Living Labs bietet die Europäische Universitätsallianz E³UDRES² ihren Studierenden nun ein maßgeschneidertes innovatives Konzept, um genau diese Fähigkeiten für zukünftige Arbeitsplätze zu entwickeln.

LABORE FÜRS LEBEN
Ein erster wichtiger Aspekt der I Living Labs ist die Arbeit in ausschließlich transdisziplinären Teams, die von Bildungsexpert*innen ("Facilitators") begleitet werden. In diesen Teams arbeiten Studierende verschiedener Nationalitäten und mit unterschiedlichem Hintergrund mit lokalen Unternehme*innen, politischen Entscheidungsträger*innen, Bürger*innen und Forscher*innen zusammen. Der Nutzen einer solchen Transdisziplinarität ist in den Aktivitäten der I Living Labs spürbar: Unkonventionelles Denken wird einfach.

Zusätzlich gelehrt und gelernt werden Problemlösungsfähigkeiten, Kreativität im Umgang mit Hindernissen, das Erlernen des Umgangs mit Unsicherheiten und der Mut, die Richtung zu ändern, wenn die Situation es erfordert. Rückmeldungen anderer Teams oder lokaler Interessengruppen an die Studierenden können dabei durchaus auch einmal dazu führen, dass Teams ihre Ideen verwerfen, anpassen oder weiterentwickeln – so konzentrieren sie sich immer wieder auf den Kern des Problems, an dem sie arbeiten, und berücksichtigen andere Standpunkte. Diese Feedback-Schleifen werden als "Resonating Innovation Cycles" bezeichnet und sind ein wesentliches Merkmal der von E³UDRES² entwickelten Lehransätze. All diese Fähigkeiten, die den Studierenden vermittelt werden, sind für den Arbeitsmarkt von großem Vorteil.

LÖSUNGEN FÜR DIE GESELLSCHAFT
Die Arbeit in den I Living Labs bedeutet auch ein Engagement für die Gesellschaft. Die Studierenden packen reale Probleme, die aus der jeweiligen Region stammen, an und arbeiten mit Interessenvertreter*innen aus Teilen der lokalen Gemeinschaft zusammen. Die von den transdisziplinären Teams entwickelten Lösungen werden in die lokalen Gemeinschaften getragen und haben dadurch wiederum positive Auswirkungen auf die Regionen. Auf diese Weise wachsen nicht nur die Fähigkeiten der Studierenden, sondern auch die Regionen profitieren von den I Living Labs.

In diesem Jahr werden etwa 100 Studierende in 12 verschiedenen I Living Labs arbeiten, zusammen mit 35 „Facilitators“ aus den sechs verschiedenen E³UDRES²-Hochschulen, sowie 15 lokalen Akteur*innen. Sie beschäftigen sich mit den Herausforderungen, ihre Umgebung in intelligente und nachhaltige Regionen zu verwandeln – ein Kernthema, auf das sich E³UDRES² in seiner Arbeit konzentriert. Die diesjährigen I Living Labs-Challenges betreffen alle Forschungsbereiche von E³UDRES²: Kreislaufwirtschaft, der Beitrag des Menschen zu Künstlicher Intelligenz sowie Wohlbefinden und aktives Altern sind die Themen, auf welche sich E³UDRES² fokussiert. Ein Team der I Living Labs arbeitet beispielsweise an einer Challenge, die sich mit der Frage befasst, wie E-Mobilität durch die Grundsätze der Kreislaufwirtschaft nachhaltig gestaltet werden kann. Ein anderes Team befasst sich mit der Frage, wie der Zugang zur Gesundheitsversorgung für ältere Menschen durch die Digitalisierung verbessert werden kann, und wieder ein anderes Team konzentriert sich auf die Sensibilisierung und Stärkung der psychischen Gesundheit von Studierenden in der Hochschulbildung.

Die I Living Labs werden in den nächsten Jahren wiederholt stattfinden, wobei die Anzahl der Challenges, Teilnehmer*innen und Akteur*innen jedes Jahr erhöht wird, um den Impact der Veranstaltung zu steigern.

WERKZEUG FÜR DIE ZUKUNFT
Durch die Arbeit in den I Living Labs trainieren die Studierenden wichtige Fähigkeiten, die sie für den zukünftigen Arbeitsmarkt benötigen. Doch die I Living Labs sind weit mehr als das: Die Studierenden können dieses innovative Werkzeug zur Bewältigung von Herausforderungen mit in ihr zukünftiges Berufsleben nehmen. Studierende, die an einem I Living Lab teilgenommen haben, sind darauf vorbereitet, als so genannte "Change Agents" zu agieren, wenn diese in zukünftigen Jobs gebraucht werden. Und so tragen sie die in den E³UDRES² I Living Labs erlernten Kompetenzen anschließend in ihre eigenen lokalen Gemeinschaften hinaus.

E³UDRES² ist eine von 41 Europäischen Hochschulallianzen – eine Vorreiterinitiative der Europäischen Union. Ziel der Allianz ist die gemeinsame Schaffung eines europäischen Universitätscampus, der als Quelle smarter und nachhaltiger Innovationen für kleine oder mittelgroße Städte und die umgebenden ländlichen Gebiete dienen soll. Auf diese Weise wird E³UDRES² einen Beitrag zum Europäischen Bildungsraum leisten. Die durch das Erasmus+ Programm der Europäischen Kommission finanzierte Allianz umfasst sechs Hochschuleinrichtungen mit insgesamt 55.700 Studierenden, 7.300 Mitarbeiter*innen und 43 Fakultäten aus sechs Ländern. Bei diesen Einrichtungen handelt es sich um die Fachhochschule St. Pölten (Österreich), das Polytechnic Institute of Setúbal (Portugal), die Hungarian University of Agriculture and Life Sciences (Ungarn), die UC Leuven-Limburg UAS (Belgien), die Politehnica University Timișoara (Rumänien) und die Vidzeme University of Applied Sciences (Lettland).

Gemeinsam als E³UDRES² wollen die Einrichtungen gemeinsame Studiengänge und Module, Forschungsgruppen, Living Labs, Innovationszentren sowie Expert*innenpools und offene Ressourcen einrichten. "Wir werden uns besonders an Aktivitäten beteiligen, die einen offenen und engagierten Wissensaustausch fördern, der zu regionalen Gemeinschaften beiträgt und mit ihnen interagiert", fügt Hannes Raffaseder, Leiter der Hochschulallianz hinzu, "und unsere I Living Labs sind ein innovatives Instrument, um dies zu erreichen."

www.eudres.eu