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Dank der Vielzahl technischer Möglichkeiten neue Märkte erschlossen

Die Mittelland Zeitungsdruck AG betreibt in der Nordwestschweiz in Aarau einen der leistungsfähigsten Coldsetdruck-Standorte der Schweiz. Weil zum Portfolio nicht nur Tages- und Wochenzeitungen sondern auch hochauflagige Kundenzeitungen für Industrie und Handel gehören, wurden 2018 die technischen Möglichkeiten in der Druckweiterverarbeitung deutlich ausgebaut. Mit Unterstützung der Ferag will das Unternehmen in Zukunft auch die Individualisierung von Beilagenkollektionen ermöglichen.

Der Mittelland Zeitungsdruck ist eine der Druckereien der CH Media, die unter anderem die az Aargauer Zeitung, das Grenchner Tagblatt, das Oltner Tagblatt, die bz Basellandschaftliche Zeitung, die bz Basel sowie die Luzerner Zeitung und das St. Galler Tagblatt herausgibt. CH Media war 2018 als Joint Venture der NZZ-Mediengruppe und der AZ Medien (Aarau) entstanden.

Der Joint-Venture-Partner AZ Medien hatte 2014 in den Ausbau des Zeitungsdruckzentrums in Aarau investiert. Ziel der Ersatzinvestition von über 20 Millionen Franken war, dem eigenen Druckzentrum die strategische Unabhängigkeit zu sichern und dessen Marktposition zu stärken. Produziert wird auf einer Zeitungsrotation Commander CT des Herstellers Koenig & Bauer. Verbunden mit dem Kauf der neuen Rotationsanlage wurde ebenfalls in die Plattenstrasse, die Prozesssteuerung sowie vor allem auch in die Versandraumanlagen investiert.

Erfahrungen mit „Selected Commercial“ gesammelt

Mit dem Erhalt eines Grossauftrages – der Kundenzeitung eines Schweizer Handelsunternehmens – war in Aarau die aus einer anderen Druckerei übernommene Ferag-Technik mit einer zusätzlichen Schneidtrommel ausgerüstet worden. Damit konnte der Betrieb Erfahrungen hinsichtlich „Selected Commercial“-Aufträgen sammeln. Die Druckqualität der neuen Rotation sowie die Möglichkeit, auf der Gummi-Gummi-Maschine auch stärkeres Papier zu bedrucken, tat ein übriges, dass in Aarau über die Ausweitung des Portfolios nachgedacht wurde.

Urs Binkert, bis Ende 2018 Leiter der Mittelland Zeitungsdruck AG und immer noch Projektleiter für die Umgestaltung der Zeitungsdruckstandorte der CH Media, erinnert sich: „Wir haben zum Beispiel getestet, eine 60g-Bahn für den Inhalt und eine Viertelbahn auf 120g-Papier für den Umschlag zusammenzufahren und so inline komplette, geheftete Zeitschriften zu produzieren.“

Weil ohnehin eine Versandraumlinie aus Altersgründen ersetzt werden musste, entschied sich das Aarauer Unternehmen daraufhin für neue Ferag-Technik mit zahlreichen Zusatzeinrichtungen, die eine Vielfalt an Verarbeitungsmöglichkeiten bieten. Binkert: „Wir haben uns für Ferag vor allem auch wegen der hohen Geschwindigkeit entschieden, die wir damit erreichen können. Wir wollten mit 50.000 Ex. pro Stunde auch schneiden können – und das für Tabloidzeitungen mit bis zu 160 Seiten Umfang.“

Der neue Versandraum wurde dann im Sommer 2018 auf vorhandener Fläche parallel zur alten Technik installiert und an einem Wochenende „einfach die Übergabestation gewechselt“, erklärt Urs Binkert.

Schneiden, Heften und dritter Falz

Die in Betrieb genommene neue Versandraum-Anlage besteht aus einer Einstecktrommel Typ RollSertDrum (RSD-M), einer Zusammentraglinie FlyStream mit vier JetFeeder-Anlegern sowie eine MultiDisc-Konfiguration zum Auf- und Abwickeln der Vor- und des Hauptproduktes.

Unter dem Dachbegriff „Zusatzeinrichtungen für Zusatznutzen“ lassen sich die Hefttrommel Typ StreamStitch, die Schneidtrommel SNT-50 und die Dreifalz-Anlage StreamFold subsummieren. Die fertigen Produkte werden über UTR-Transporteur-Strecken dann zu drei Kreuzlegern Typ MultiStack mit Deckblattherstellung und anschließender Folierung und Kreuzumreifung befördert. Sowohl die neuen als auch die zuvor bestehenden Weiterverarbeitungsstrecken bedienen eine gemeinsame Paketabtransportlinie (PKT) von Ferag.

Die produzierte Qualität und die Vielfalt an Verarbeitungsmöglichkeiten haben sich zwischenzeitlich in der Schweiz und den Nachbarländern herumgesprochen. Der Mittelland Zeitungsdruck produziert heute 700 bis 800 einzelne Aufträge pro Monat. Jeden Tag entstehen auf zwei Druckmaschinen etwa 1 Mio. Zeitungsexemplare, davon über 50 Prozent für externe Kunden. Die Dreifalzlinie erlaubt unter anderem den „Schweizer Postfalz“, der Kunden aus der Schweiz Kostenvorteile bei der Zustellung verschafft.

Für jeden Empfänger eine individuelle Beilagenkollektion

Aus den Kontakten mit externen Kunden hat sich auch ein Projekt herauskristallisiert, das der Mittelland Druck derzeit gemeinsam mit Ferag entwickelt: personifiziertes Einstecken über FlyStream und RSD. Beilagenkollektionen sollen für jeden Empfänger einer Zeitungsausgabe völlig individuell gebildet werden können. Hardware-technisch ist der Mittelland Zeitungsdruck bereits dafür ausgerüstet. Ferag hat in Aarau erstmals einen Versandraum komplett mit seiner „Referenzklammer-Technologie“ ausgerüstet, dank der jedes Zeitungsexemplar mit seiner Beilagenkollektion konkret adressiert und verfolgt werden kann. Sobald der Mittellanddruck das „Go“ eines geeigneten Kunden erhält, kann Ferag nun binnen 18 Monaten die softwaretechnischen Voraussetzungen zur Realisierung des konkreten Projektes schaffen. Mit diesem Pilotprojekt würde Ferag auf Entwicklungen aufsetzen, die zur vergangenen Drupa in Düsseldorf vorgestellt worden waren.

www.ferag.com

 

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