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Last updateFr, 17 Jan 2025 5pm
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Wahrnehmung von Gesichtern im emotionalen Kontext

Göttinger Psychologinnen erhalten Best Article Award für Forschungsveröffentlichung

Für uns Menschen sind Stimmen und Gesichter wichtige Quellen sozialer und emotionaler Informationen. Ihre Wahrnehmung wird auch durch situative Faktoren und mit ihnen verknüpfte Inhalte beeinflusst. Die Psychologinnen Dr. Annika Ziereis und Prof. Dr. Anne Schacht von der Universität Göttingen haben untersucht, wie erlernte emotionale Kontextreize die Wahrnehmung von Gesichtern auf verschiedenen Verarbeitungsstufen beeinflussen. Ihre Forschungsergebnisse wurden am 23. November 2024 auf der Jahrestagung der Psychonomic Society in New York City mit dem „Best Article Award“ der Fachzeitschrift Cognitive, Affective, & Behavioral Neuroscience ausgezeichnet.

„Verschiedene Befunde deuten darauf hin, dass wir solche emotionalen Aspekte automatisch integrieren und verarbeiten können. Auch unsere Ergebnisse zeigen relativ frühe Emotionseffekte in der neuronalen Gesichterverarbeitung für negative Reize – und zwar unabhängig davon, welche Aufgabe die Versuchsteilnehmenden im Experiment bearbeiteten“, erklärt Schacht, Leiterin der Abteilung Kognition, Emotion und Verhalten am Georg-Elias-Müller-Institut für Psychologie der Universität Göttingen.

Die Versuchsteilnehmenden studierten zunächst zu Hause am Computer verschiedene Gesichter und Stimmen mit negativen, positiven und neutralen Ausdrücken und lernten, die Paare einander richtig zuzuordnen. Die erlernten Assoziationen der Teilnehmenden testeten die Forscherinnen anschließend im Labor mit zwei Aufgaben. Die Verwendung neurophysiologischer EEG-Messmethoden ermöglichte dabei eine detaillierte Untersuchung der zeitlichen Dynamik dieser Prozesse.

„Wir können zeigen, dass in einer späteren Verarbeitungsphase Aufmerksamkeit eine besondere Rolle spielt“, sagt Erstautorin Ziereis. „Sollten Versuchsteilnehmende die assoziierten Gesichter in positive, negative oder neutrale Kategorien einteilen, hielten die assoziierten Emotionseffekte länger an und waren auch für positive Reize zu erkennen.“ Die Erkenntnisse liefern einen wichtigen Beitrag zum Verständnis der neuronalen Grundlagen der emotionalen Gesichtsverarbeitung und der Rolle von motivationaler Aufmerksamkeit in diesem Prozess.
www.uni-goettingen.de

 

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