Jährlich eine Milliarde Beilagen verlangen Produktion und Distribution viel ab
Jährlich über 100 Millionen Exemplare des Trägermediums «IN-» und rund eine Milliarde Beilagen – Direct Mail Company (DMC) ist mit diesen gigantischen Dimensionen dank des erfolgreichen Geschäftsmodells «Von der Logistik bis zur Distribution» eines der grössten Unternehmen für Direktmarketing in der Schweiz.
Etwas mehr als sechs Jahre sind es her, seit Direct Mail Company ihr Trägermedium «IN-» mit unadressierter Direktwerbung in einem beschränkten geografischen Gebiet lanciert hat. Am 6. August 2008 wurde die erste Ausgabe des «IN-»-Trägermediums mit einer Auflage von 115 000 Exemplaren in die Briefkästen des Kantons Baselland und in der Agglomeration Thun im Berner Oberland verteilt.
Zahlen, über die Martin Keller, Stellvertretender Geschäftsführer und Leiter Operatives Geschäft (COO) bei der zu 100 Prozent der Schweizerischen Post AG gehörenden DMC, aus heutiger Sicht nur schmunzeln kann. Denn die Strategie des innovativen Direktmarketing-Spezialisten, auf die maschinelle und zentrale Set-Produktion zu setzen, hat sich ausgezahlt.
Aktuell stellen rund 4500 Zusteller auf 6000 Zustelltouren in der ganzen Schweiz zweimal pro Woche je 1,3 Millionen (macht im Jahr über 100 Millionen) «IN-»-Sets mit einer imposanten jährlichen Beilagenmenge von rund einer Milliarde Druckprodukten in die Briefkästen zu. Dies obwohl die Zahl der Werbestopp-Kleber in der Schweiz zurzeit bei 50 Prozent liegt.
Unadressierte Werbung auf Erfolgskurs
Für Martin Keller gibt es mehrere Gründe, warum unadressierte Werbung weiterhin ein erfolgreicher Werbekanal darstellt.
➢ «Trotz digitaler Medien ist Print immer noch eine sehr wirkungsvolle Werbeform, weil man als Konsument nicht recherchieren muss, sondern einem die Angebote frei Haus geliefert werden und das Blättern von Werbesendungen zu einem Kauf inspirieren kann.
➢ Mit unadressierter Werbung erzielt man einen hohen Kosten/Nutzen-Effekt.
➢ Die Werbung ist schnell bei den Konsumenten.
➢ Diese Werbeform ist relativ günstig, weil dank immer exakteren Daten grosse Streuverluste vermieden werden.
➢ Interessante Angebote werden in den Haushalten von weiteren Personen gelesen. Dadurch multipliziert sich die Zahl der potenziell erreichbaren Kunden.
➢ Gerade in ländlichen Gebieten sind die Konsumenten weniger werbekritisch und die Anzahl erreichbarer Haushalte grösser.»
FlexLiner mit zwei FlexPack
Die jährlich über 100 Millionen Exemplare des «IN-»-Trägermediums und eine Milliarde Beilagen stellen DMC nicht nur in Sachen Distribution vor grosse Herausforderungen, sondern auch bezüglich der hoch komplexen Produktion. Seit der Eröffnung des Werks in Niederbipp im Kanton Bern vertraut der Schweizer Branchenleader mit drei SLS3000 auf Einstecksysteme von Müller Martini. Vor wenigen Wochen wurde als Folge des steigenden Produktionsvolumens der erste SLS3000 von einem FlexLiner mit zwei Paketbildungs-Systemen FlexPack abgelöst. Ziel der Investition war, wie Felix Zihlmann unterstreicht, «eine bessere Qualität der Endprodukte bei höherer Performance.»
Dafür ist laut dem DMC-Produktionsleiter in hohem Mass auch der FlexPack verantwortlich. «Er war nach unseren aufwändigen Tests ein wesentlicher Aspekt für den Investitionsentscheid. Denn für unsere speziellen Produkte birgt ein klassischer Kreuzleger wegen seines Drehmoments und der Fliehkräfte des Papiers gewisse Schwierigkeiten. Da ist der FlexPack für uns um Welten besser.»
Auflegen, nicht einstecken!
Zur Steigerung der Produktivität tragen zwei weitere wichtige Faktoren bei. Zum einen das neuartige Konzept des FlexLiners, bei dem die Beilagen aufgelegt, gesammelt und dann als Paket ins Hauptprodukt eingefügt werden. «Deshalb stecken wir im wörtlichen Sinne nicht mehr ein», so Martin Keller, «sondern legen auf und reduzieren damit gewisse physikalisch bedingte Schwierigkeiten.»
Zum andern die beiden Grossbildschirme. Sie zeigen den Bedienern die noch verbleibende Produktionszeit eines laufenden Auftrags an und geben ihnen Hinweise auf den folgenden Job, um rechtzeitig die Anlegerwechsel vorbereiten zu können. «Damit verhindern wir unnötige Ketten-Leerläufe und erhöhen die Produktivität», streicht Felix Zihlmann die Vorzüge der zwei Grossanzeigen hervor.
MPC mit Connex.Info: Blick in den Rückspiegel
Wertvolle Angaben bezüglich Produktion liefert auch die Versandraum-Steuerung Mailroom Production Control (MPC) mit Connex.Info von Müller Martini. «Das System ist komfortabel und sammelt wertvolle Informationen», sagt Martin Keller. «Der Blick in den Rückspiegel optimiert die Prozesse, und wir können unseren Kunden Nachweise für die korrekte Zusammenstellung der einzelnen Produkte liefern.»
«Wir sind überzeugt», so Martin Keller, «dass die Bedeutung unadressierter Werbung in den nächsten Jahren nicht nachlassen wird. Sonst würden wir nicht in diesem Stil investieren.»