Passelemente von MARTIN machen die Baugruppen-Montage effizient und wirtschaftlich
Zielstrebig und konsequent entwickelt sich MARTIN zu einem internationalen Spezialisten für die Fertigung hochpräziser Passelemente und anspruchsvoller Umformteile. Dabei sind es insbesondere die Hersteller antriebstechnischer Baugruppen für die Luftfahrt-, Fahrzeug-, Automatisierungs- und Prüftechnik, die die Kompetenzen des deutschen Premiumzulieferers schätzen. Lesen Sie im Interview mit Firmenchef Christoph Martin, welche Investitionen das Unternehmen derzeit umsetzt und wie es seinen Kunden zusätzlichen Mehrwert bieten möchte
Herr Martin, seit Jahren verfeinern Sie die Expertise Ihres Unternehmens auf den Gebieten der Passelemente-Fertigung und der Umformtechnik. Sind Sie mit dem bisher Erreichten zufrieden?
Christoph Martin: Als Unternehmen der Metallverarbeitungsbranche wachsen wir seit 2010 deutlich über dem allgemeinen Trend. Vor allem die Jahre seit 2020 verlaufen für uns sehr zufriedenstellend. In den letzten Monaten verzeichnen wir zwar ein verlangsamtes Wachstum; allerdings bestärkt uns das darin, noch intensiver an der Verwirklichung unseres mittelfristigen Ziels zu arbeiten: In allen Industriezweigen als Branchenführer für die Herstellung hochwertiger Passelemente für sämtliche Abstimmarbeiten bei der Montage mechanischer und kinematischer Baugruppen wahrgenommen zu werden.
Welchen Vorteil haben Baugruppen-Fertiger durch den Einsatz Ihrer Passelemente?
Martin: Alle Kunden, die im Rahmen ihrer Baugruppen-Montage unsere Passelemente und Passscheiben verwenden – für den Toleranzausgleich oder andere Abstimm- und Ausrichtarbeiten – konnten ihre Prozesse beschleunigen und wirtschaftlicher gestalten. Dafür gibt es inzwischen unzählige Beispiele. Wir leiten daraus die Mission ab, mit unseren Produkten und Lösungen die Abstimmarbeiten in der Baugruppen-Montage schneller, präziser und kostengünstiger zu machen – weltweit und in allen Schlüsselbranchen der Industrie. Unsere Vision ist es, dass sowohl Konstrukteure als auch Baugruppenfertiger in Zukunft die Gleichung aufmachen: MARTIN = Passelemente.
Welche Position nimmt denn MARTIN aktuell im Wettbewerbsumfeld der Passelemente ein?
Martin: In allen Bereichen, in denen mechanische Baugruppen montiert werden, sehen wir uns gut aufgestellt. Als Branchenführer für dünne, kundenspezifische Passelemente und Passscheiben erreichen wir unsere Kunden. In Deutschland sind wir in diesem Marktsegment führend. Auf dem Gebiet der laminierten Schichtbleche – das ist unsere Produktgruppe Laminum® – sind wir hierzulande sogar der einzige Hersteller. Im globalen Wettbewerb bieten wir in der Produktgruppe Lamivario® – das sind unsere mehrlagigen Passelemente mit Randverbindung – innovative Lösungen, die einzigartig sind. Der Anwender kann Abstimmungen damit sehr schnell und in Schritten von nur 5,0 µm, also mit sehr hoher Präzision, ausführen. In Zukunft wollen wir auf internationaler Ebene aktiver werden und immer mehr Kunden in die Lage versetzen, ihre Montageprozesse durch den systematischen Einsatz unserer Passelemente vom Typ Lamisol®, Lamivario® und Laminum® wirtschaftlicher und schneller zu gestalten. Das schließt mit ein, dass wir in diesem Bereich auch neue Märkte anvisieren und zugleich offen sind für Innovationen aller Art – seien es Produkte oder neue Prozesse.
Gibt es für die mit Ihren Passelementen erzielbaren Prozessvorteile praxisnahe Zahlenbeispiele?
Martin: Die konkreten Zahlen variieren sehr stark von Kunde zu Kunde und Anwendung zu Anwendung. Zumal sind es – neben den massiven Abstimmblechen und Ausgleichsfolien – insbesondere die mehrlagigen Produkte, die ganze Prozesse verändern. Das heißt beispielsweise, dass einige Kunden auf die Anschaffung von Flachschleifmaschinen verzichten konnten oder ihre großen Läger mit Abstimmelementen durch einige wenige mehrlagige Passelemente ersetzen konnten.
Bedeutet die Fokussierung auf die Passelemente, dass Sie die Fertigung von Umformteilen zurückfahren?
Martin: Nein, denn gerade große Kunden schätzen unsere Vielseitigkeit. Wir haben uns ja aus der Metall- und Blechverarbeitung heraus zum Experten für Passelemente entwickelt. Nach wie vor verfügen wir daher über exzellente Kompetenzen im Werkzeugbau und in der Metallverarbeitung. Dabei wird es auch bleiben, so dass wir jedem Kunden bei der Optimierung seiner Lieferantenbasis zusätzlichen Mehrwert bieten können. Das bedeutet, der Kunde erhält von uns beides aus einer Hand: Sowohl Tiefziehteile, Blechbiegeteile und die entsprechenden Baugruppen als auch alle benötigten Passelemente für seine Abstimmarbeiten. Da wir aber gerade in der Abstimmtechnik über einen großen Technologie-Vorsprung verfügen und diesen weiter ausbauen wollen, liegt der Fokus derzeit ganz klar auf der Weiterentwicklung innovativer Lösungen im Bereich Passelemente.
Was unternehmen Sie, um die erwähnten Ziele umzusetzen?
Martin: Parallel zu unserem Tagesgeschäft realisieren wir seit gut drei Jahren ein ausgeklügeltes Investitionsprogramm. Unseren Maschinenpark haben wir beispielsweise durch die Anschaffung einer neue Transferpresse, einer vollautomatischen Besäumungsanlage mit hydraulischer Tafelschere, einer neuen Laserschneidanlage und einen 400-Tonnen-Stanzautomaten erweitert. Zur Modernisierung sämtlicher Geschäftsprozesse wurde in ein neues ERP-System investiert, dessen Einführung wir im vergangenen Jahr gestartet und in diesen Tagen mit dem ersten Releasewechsel abgeschlossen haben. Außerdem haben wir das Werkstoffangebot zur Herstellung unserer Passelemente erweitert – unter anderem auch durch die Hinzunahme technischer Kunststoffe und dem besonderes hochwertigen Edelstahl 1.4404, aus dem wir in unserer Produktgruppe Lamisol® jetzt solide Passelemente mit Dicken von 0,050 bis 3,0 mm fertigen. Mit all diesen Investitionen verfolgen wir eine Doppelstrategie: Zum einen sichern wir unsere Fertigungskapazitäten durch Redundanz im Maschinenpark ab, wodurch wir unsere Verfügbarkeit verbessern und unsere Lieferfähigkeit absichern – für unsere Kunden und Stakeholder ist das von elementarer Bedeutung. Zum anderen treiben wir die Digitalisierung des Unternehmens voran und legen den Fokus auf die Fertigungssteuerung, die Liefertermintreue und Prozessverschlankungen in allen Bereichen. Hierzu stehen zahlreiche weitere Investitionen auf unserer Agenda.
Können Sie das konkretisieren?
Martin: Ich möchte mir hier nicht allzu tief in die Karten schauen lassen, kann aber andeuten, dass wir demnächst unsere IT-Ausstattung auf den neusten Stand bringen werden, gerade eine neue Feinschleifmaschine in Betrieb genommen haben und verschiedene gebäudetechnische Modernisierungen vornehmen werden. Neben der Installation einer 3.000 m2 großen Photovoltaik-Anlage haben wir unsere Toranlagen sicherheitstechnisch modernisiert und neue Grünanlagen bepflanzt. Außerdem erneuern wir gerade unsere Kantine. Und nicht zu vergessen: Wir realisieren mit erheblichem finanziellen Aufwand ein Mitarbeiterentwicklungs-Programm zum Coaching unserer Führungskräfte – diese Maßnahmen liegen mir besonders am Herzen.
Welche Erwartungen knüpfen sie an die Weiterbildung Ihrer Mitarbeiter?
Martin: Abgesehen davon, dass mir Themen wie Mitarbeiterfreundlichkeit und Nachwuchsförderung seit jeher viel bedeuten, ist uns inzwischen klar geworden: Prozessverbesserungen in Ablauforganisation und Fertigung erreichen wir nur, wenn die strukturellen Voraussetzungen in der Belegschaft dafür erfüllt sind, sprich: die Mitarbeiter die erforderlichen Maßnahmen aktiv umsetzen können und wollen. Erfreulicherweise sind bereits Ergebnisse aus den ersten Coaching-Runden wahrnehmbar und wirken sich positiv auf die Dynamik der Arbeitsgruppen und ihre Offenheit für Veränderungen aus. Die fachliche Qualifizierung und persönliche Weiterentwicklung unserer Mitarbeiter sehe ich als entscheidenden Beitrag zu Unternehmenssicherung. Zumal ja absehbar ist, dass sich das jetzige Führungsteam vermutlich in zehn bis zwölf Jahren aus dem aktiven Geschäft zurückzieht und neue Leute das Ruder übernehmen.
Herr Martin, wir danken Ihnen für dieses Gespräch.
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