Fachwissen der Bearbeitungszentren bildet die Grundlage für patentierte Technologie
Drei Druckköpfe zur Kombination verschiedener Prozessanforderungen
Hochmodernes Sicherheitskonzept ermöglicht automatisierten Betrieb
Die CHIRON-Gruppe, Spezialist auf dem Gebiet der CNC-gesteuerten vertikalen Fräs- und Dreh-Fertigungszentren, hat mit dem AM Cube ihren ersten 3D-Drucker für die Fertigung größerer, komplexer Bauteile entwickelt. Er eignet sich zum Beschichten und Reparieren von Bauteilen sowie zum Drucken endkonturnaher Teile. Mit dem neuen Drucker erweitern die Tuttlinger CNC-Spezialisten ihre Kernkompetenzen neben den bisherigen Schwerpunkten Metallbearbeitung und Automatisierung um die additive Fertigung. Damit will CHIRON attraktive Komplettlösungen aus einer Hand anbieten und diesen neuen, dynamischen und wachsenden Marktbereich einbeziehen. Der AM Cube ist eines der Produkthighlights, das die CHIRON Gruppe auf der OPEN HOUSE ONLINE vom 14. bis 19. Mai präsentiert.
Start der Additiv-Fertigung
"Die Abteilung Additive Manufacturing ist ein Start-up innerhalb unserer eigenen Business Group", erklärt Axel Boi, Leiter Additive Manufacturing der CHIRON Gruppe. "Mit diesem 3D-Metalldrucker von CHIRON schaffen wir eine Möglichkeit, größere Bauteile mit langen Beschaffungszeiten und hohen Materialpreisen zu fertigen. Diese Technologie kann im Maschinenbau, im Werkzeugbau, in der Energieerzeugung und in der Luft- und Raumfahrt effektiv eingesetzt werden. Dies alles sind wichtige Zielbranchen für die CHIRON-Gruppe", so der Experte weiter.
Intuitive Bedienung und Programmierung
Der neue AM Cube basiert auf einem konventionellen kartesischen Koordinatensystem, genau wie ein CNC-Bearbeitungszentrum. Die Bedienung und Programmierung des AM Cube ist intuitiv. Die Programmierung des Systems erfolgt entweder über einen genormten DIN-ISO-Code oder, bei komplexen Bauteilen, mit einem CAD/CAM-Softwaretool. Von der Hardware über die HMI bis hin zur Programmierung des AM Cube können alle Aspekte des Systems mit bewährten Siemens-Komponenten gesteuert werden.
Im Gegensatz zu anderen 3D-Metalldruckern kann der Druckkopf des CHIRON AM Cube während eines aktiven Druck-/Beschichtungsprozesses gewechselt werden. Diese Option ermöglicht es, mit dem AM Cube verschiedene Prozessanforderungen zu kombinieren: So kann z.B. ein Druckkopf verwendet werden, um eine hohe Oberflächenqualität zu erreichen, und ein anderer, um eine hohe Abscheidungsrate zu erzielen. Die automatische Kopfwechselfunktion ermöglicht es, diese Eigenschaften in einem einzigen Werkstück zu kombinieren. Auch hier haben die Profis von CHIRON ihr umfassendes Prozess-Know-how und ihre langjährige Erfahrung im Einsatz von Fertigungszentren in die Praxis umgesetzt. Aufgrund der geringen Stückzahlen, die mit diesem Verfahren hergestellt werden, ist eine hohe Flexibilität branchenübergreifend ein entscheidender Faktor. Der AM Cube ist mit insgesamt drei Druckköpfen ausgestattet. Mit dem AM Cube können Draht und Pulver als Beschichtungsmaterial innerhalb eines einzigen Fertigungsprozesses in verschiedenen Produktionsphasen aufgebracht werden.
Auftragsschweißen mit unterschiedlichen Rohstoffen
Mit der Entwicklung eines Druckers für die beiden gebräuchlichen Abscheidungsmaterialien - Draht und Pulver - hat der Hersteller von Bearbeitungszentren auch eine völlig neue Technologie patentiert. Beide Verfahren haben ihre Anwendungen: Während die Beschichtung mit Pulver das am häufigsten verwendete Verfahren ist, bietet die drahtbasierte Laser-Metallabscheidung bessere Sicherheitseigenschaften und eine beeindruckende Reduzierung des Abfallmaterials. Draht hat zudem den Vorteil, dass jede Art von Schweißdraht für die Herstellung verwendet werden kann.
Das System ist als Plattform konzipiert und kann mit relativ geringem Aufwand von einer 4-Achs-Bearbeitung auf eine 5-Achs-Bearbeitung umkonfiguriert werden. Der AM Cube ist mit modernsten Sensoren ausgestattet und erfüllt alle relevanten Sicherheitsanforderungen für den Betrieb ohne Überwachung durch den Bediener. Wird der AM Cube zur Bearbeitung besonders reaktiver Werkstoffe wie Titan eingesetzt, kann das gesamte System zur Reduzierung der Oxidation mit Schutzgas geflutet werden, so dass die Fertigung unter Schutzgasatmosphäre über mehrere Stunden erfolgen kann.
www.chiron-group.com