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„Die lokale Jugendszene stärken, Bleibeperspektiven schaffen und demokratische Strukturen stärken“

BVDA-Netzwerkformat VITAL LOKAL diskutiert Strategien, um mit kulturellen Angeboten junge Menschen für ländliche Räume zu gewinnen.

Wechselseitige Unterstützung zwischen privaten Initiativen und öffentlichen Trägern sowie strategisch angelegtes bürgerschaftliches Engagement sind geeignete Maßnahmen, um kulturelle Angebote im ländlichen Raum zu stärken. Dies ist ein Fazit des parlamentarischen Frühstücks „VITAL LOKAL“, das der Bundesverband kostenloser Wochenzeitungen (BVDA) heute in Berlin veranstaltet hat. Dazu trafen sich Bundestagsabgeordnete sowie Vertreterinnen und Vertreter aus Ministerien, Verbänden und Medien im Sitz der Deutschen Parlamentarischen Gesellschaft, dem ehemaligen Reichspräsidentenpalais.

Unter dem Titel „Zukunft wird vor Ort gemacht – wie kann Kultur den ländlichen Raum stärken?“ diskutierten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer beim parlamentarischen BVDA-Morgendialog, wie man dem Ziel gleichwertiger Lebensverhältnisse näherkommen könne. Im Zentrum der Gespräche standen dabei Möglichkeiten zur Würdigung und zum Ausbau kultureller Angebote für Jugendliche und junge Erwachsene als wichtiger Standortfaktor.

Zum Auftakt gab der Gründer des legendären Berliner Techno-Clubs „Tresor“, Dimitri Hegemann, den Gästen einen Impuls. Hegemann, der nach dem Mauerfall zu den Protagonisten gehörte, die Berlins Kulturszene mitgestalteten und -prägten, engagiert sich heute als Kulturmanager. Gemeinsam mit Annette Ochs gründete Hegemann die Happy Locals gGmbH. In dieser Rolle unterstützt er Jugendliche in der brandenburgischen Provinz, ihre Heimatstädte lebenswerter zu machen. Mit der „Tresor Stiftung“ bietet Hegemann ein zwölfwöchiges Ausbildungsprogramm an, bei dem junge Engagierte aus verschiedenen Kleinstädten alles darüber lernen, wie sie einen Veranstaltungsort gründen und betreiben können.

„In unserem Programm geht es auch darum, mit Clubs die Demokratie zu stärken. Oft mangelt es in kleineren Städten an Orten der Alternativkultur und Begegnungsräumen von und für junge Menschen“, sagte Hegemann. „Mit unserer Akademie of Subcultural Understanding empowern wir die jungen Macher*innen, diese Orte selbst aufzubauen. Dafür vermitteln wir alle erforderlichen Inhalte und Tools; das bedeutet Selbstwirksamkeit, stärkt die lokale Jugendszene, schafft Bleibeperspektiven – und stärkt damit letztlich demokratische Strukturen."

Wichtiger Erfolgsfaktor: „Kulturelle Angebote sichtbar machen“

BVDA-Hauptgeschäftsführer Dr. Jörg Eggers unterstrich vor diesem Hintergrund die Notwendigkeit, das Ziel gleichwertiger Lebensverhältnisse kontinuierlich zu verfolgen. Genauso wie Gesundheits- und Nahversorgung, Bildungs- und Betreuungsangebote sowie die Verkehrsinfrastruktur, sei das Kulturangebot von zentraler Bedeutung für die Attraktivität ländlicher Regionen als Wohn- und Lebensräume. „Die kostenlosen Wochenzeitungen machen all diese Angebote im ländlichen Raum sichtbar, weisen auf Veranstaltungen hin oder rezensieren Ausstellungen oder musikalische Events – insofern ist Kultur vor Ort ein zentraler Bestandteil lokaljournalistischer Inhalte. Und damit ist auch eine starke lokale Medienlandschaft unverzichtbar, wenn wir ländliche Räume stärken wollen“, betonte Eggers.
www.bvda.de

 

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