Umsatz mit 2.178 Mio. Euro um 3 Prozent unter Vorjahresniveau
Sparte ACTEGA wächst um 9 Prozent
EBITDA steigt um 2 Prozent auf 426 Mio. Euro
Ausgaben für Forschung und Entwicklung bleiben auf hohem Niveau
CO2-Fußabdruck um 50 Prozent reduziert
Prognose für 2021: Wachstum im Zuge der wirtschaftlichen Erholung
Trotz der Belastungen durch die Coronavirus-Pandemie verzeichnete der Spezialchemie-Konzern ALTANA im Geschäftsjahr 2020 nur einen leichten Umsatzrückgang und konnte das EBITDA im Vergleich zum Vorjahr steigern. Der Umsatz erreichte 2.178 Millionen Euro und lag damit nur 3 Prozent unter dem Niveau von 2019. Bereinigt um Akquisitions- und Wechselkurseffekte lag der Umsatzrückgang bei 4 Prozent. Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) stieg auf 426 Millionen Euro und lag damit um 2 Prozent über dem Vorjahresniveau. Günstige Rohstoffkosten, aktives Kostenmanagement und pandemiebedingte Einmaleffekte einschließlich Einsparungen durch den Wegfall von Reisen und Messen trugen zu dieser Entwicklung bei.
Die EBITDA-Marge lag mit 19,6 Prozent am oberen Ende des langfristigen Zielkorridors von 18 bis 20 Prozent, trotz weiterhin hoher Ausgaben in Schlüsselbereichen wie Forschung und Entwicklung sowie Digitalisierung.
"Unsere oberste Priorität im Geschäftsjahr 2020 war der Schutz unserer weltweit mehr als 6.500 Kollegen. Auf dieser Basis ist es uns erneut gelungen, die für ALTANA charakteristische Kundennähe trotz räumlicher Distanz zu demonstrieren", sagte Martin Babilas, Vorstandsvorsitzender der ALTANA AG. "Die Geschäftsergebnisse zeigen auch, wie tief die innovativen Lösungen von ALTANA im Leben vieler Menschen verankert sind." Während die Nachfrage in einigen Segmenten, zum Beispiel im Automobilbereich, aufgrund der Pandemie deutlich zurückging, gewannen verbraucherorientierte und nachhaltige Lösungen von ALTANA an Bedeutung.
Geschäftsbereiche: ACTEGA durch Akquisition und höhere Nachfrage auf Wachstumskurs
Der Umsatz der größten Sparte BYK ging um 3 Prozent auf 1.009 Millionen Euro zurück. Bereinigt um Währungs- und Akquisitionseffekte lag der Umsatz um 4 Prozent unter dem Vorjahresniveau. Nach einem deutlichen Absatzrückgang infolge der Sperrung im zweiten Quartal erholte sich der Umsatz vor allem im Bereich der Lack- und Beschichtungsadditive rasch. Getragen wurde diese Entwicklung unter anderem von einer starken Nachfrage im DIY-Bereich.
Der Effektpigment-Spezialist ECKART erzielte einen Umsatz von 315 Millionen Euro, was einem Rückgang von 11 Prozent entspricht. Hauptgrund war die pandemiebedingte Nachfrageschwäche im Automobilsektor sowie in anderen Branchen, wie z.B. der Kosmetikbranche. Auch die Einstellung des Handelsgeschäfts mit Weißpigmenten in China zur Jahresmitte 2019 trug zu dieser Entwicklung bei. Mit der Übernahme des Geschäfts der TLS Technik GmbH & Co. Spezialpulver KG zur Erweiterung des ECKART-Portfolios im industriellen, metallbasierten 3D-Druck wird erst 2021 ergebniswirksam.
Der Anbieter von Elektroisolierstoffen ELANTAS lag mit einem Umsatz von 463 Millionen Euro um 6 Prozent unter dem Wert von 2019 (operativ 5 Prozent). Die positiven Akquisitionseffekte konnten den pandemiebedingten Nachfragerückgang und negative Wechselkurseffekte nicht ausgleichen.
ACTEGA erzielte im Geschäftsjahr 2020 ein deutliches Wachstum gegenüber 2019 und steigerte seinen Umsatz um 9 Prozent auf 391 Millionen Euro. Auch bereinigt um die Akquisition der Schweizer Schmid Rhyner AG und negative Wechselkurseffekte lag ACTEGA mit einem operativen Wachstum von 3 Prozent deutlich über dem Vorjahresniveau. Der Geschäftsbereich profitierte insbesondere von einem veränderten Verbraucherverhalten hin zu noch nachhaltigeren Lösungen, darunter PVC-freie Dichtstoffe für Lebensmittelverpackungen.
Stabile Umsatzverteilung, schnelle Erholung in China
Die Umsätze des ALTANA-Konzerns sind weltweit weiterhin gleichmäßig verteilt, wobei es im Geschäftsjahr 2020 regionale Unterschiede gab. Europa, die nach wie vor umsatzstärkste Region des Konzerns, erzielte einen Umsatz von 842 Millionen Euro und blieb mit einem leichten Rückgang von 2 Prozent insgesamt stabil. Bereinigt um positive Akquisitionseffekte lag der Umsatzrückgang bei 5 Prozent. In der Region Amerika sank der Umsatz um 6 Prozent auf 586 Mio. Euro. Bereinigt um Akquisitions- und Wechselkurseffekte lag der Umsatzrückgang bei 5 Prozent. Der Umsatz in Asien erreichte 712 Millionen Euro und lag damit sowohl nominal als auch operativ nur 3 Prozent unter dem Vorjahreswert, was auf die schnelle und nachhaltige Erholung in China zurückzuführen ist.
Zum 31. Dezember 2020 beschäftigte ALTANA weltweit 6.529 Mitarbeiter, 53 mehr als zum Jahresende 2019. Jeder fünfte Mitarbeiter ist in der Forschung und Entwicklung tätig.
Hohe Investitionen in Innovation und nachhaltigen Erfolg
ALTANA investierte auch im Jahr 2020 ausdrücklich in Innovationen, auch im Zukunftsmarkt Digitaldruck. So ist es dem ALTANA-internen Startup ACTEGA Metal Print gelungen, eine neuartige Technologie einzusetzen, die dekorative Metalleffekte mit deutlich weniger Material, Kosten und Produktionszeit als bei bisher üblichen Verfahren ermöglicht. Hierfür wurden erste Beta-Kunden und ein Vertriebspartner gewonnen. Insgesamt blieben die Aufwendungen für Forschung und Entwicklung im ALTANA Konzern mit 163 Mio. Euro auf einem hohen Niveau, was etwa 8 Prozent des Umsatzes entspricht.
Zugleich treibt ALTANA die Digitalisierung weiter voran. Nach BYK und ACTEGA im Vorjahr ging 2020 die E-Commerce-Plattform von ECKART online. Insgesamt investierte ALTANA im abgelaufenen Geschäftsjahr rund 10 Mio. Euro in Digitalisierungsprojekte.
Darüber hinaus ist ALTANA auf dem Weg, bis 2025 Klimaneutralität in ihrem direkten Einflussbereich zu erreichen. Bereits im März 2020 hat der Konzern seinen gesamten Strombezug weltweit auf erneuerbare Energien umgestellt und damit seinen Carbon Footprint um rund 50 Prozent reduziert. Im Sommer hat das unabhängige Ratingunternehmen EcoVadis die ALTANA Gruppe zum zweiten Mal mit dem Gold-Status für ihr Nachhaltigkeitsengagement ausgezeichnet.
Ausblick
ALTANA geht davon aus, dass die Coronavirus-Pandemie im laufenden Jahr weiter eingedämmt wird und sich die Weltwirtschaft in der Folge erholt. In diesem Umfeld prognostiziert das Unternehmen ein operatives Umsatzwachstum im niedrigen bis mittleren einstelligen Prozentbereich bei einer im Vergleich zu 2020 niedrigeren EBITDA-Marge. Akquisitionen werden zu zusätzlichem Umsatzwachstum führen.
www.altana.com
