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Plastikpaletten versus Holzpaletten – Komplexität in der Supply Chain

Paletten spielen eine große Rolle im Supply Chain Management. Beim Transportieren, Stapeln, Lagern und beim Materialschutz sind sie unverzichtbar.

Seit vielen Jahren ist robos-labels Mitglied in einem Paletten-Tauschsystem mit seinen Lieferanten. In einem Kreislauf schicken die Distributoren die Waren auf Paletten und robos-labels retourniert diese nach einer bestimmten Zeit. Einer unserer größten Lieferanten schlug kürzlich vor neue Wege einzuschlagen und Alternativen für Lager und Transport auszuprobieren, dies sollte sich positiv auf die Rentabilität auswirken. Durch dieses System sind wir zu einem großen Teil von unseren Lieferanten abhängig und müssen berücksichtigen, welche Paletten sie in ihrem üblichen Geschäftsablauf verwenden. Aber nach längerem Überlegen haben wir eine Entscheidung getroffen und vor ein paar Monaten einen neuen Vertrag in Bezug auf die Art der Warenlagerung unterschrieben. Wir starten probeweise und verändern nur einen Teil des Lagers. Nach einer erfolgreichen Einführung wird unser Lager mit Hinblick auf Effektivität und Effizienz umgestaltet.

Im Hochregallager des Etikettenherstellers liegenmehrere hundert Materialien für verschiedenste Etikettenanwendungen bereit.
Das Rohmateriallager ist auf der linken Seite zu sehen und auf der rechten Seite befinden sich die Fertigprodukte. Perfekt organisiert und sortiert für schnelle Auffindbarkeit.
Mitarbeiter von robos-labels im Hochregallager, das mit Etikettenmaterialien gefüllt ist.
Viktoria Hüging, Leiterin Supply Chain im Gespräch mit Theodoros Stefanidis, External logistics, bei gemeinsamer Überprüfung des Inventars.
Auf Paletten werden Etikettenrohmaterialien, wie auch fertige individuelle Etiketten transportiert.
Aktuell sind noch beide Palettenarten in Benutzung - in Zukunft wird das aber anders aussehen.
Im Hochregallager des Etikettenherstellers liegenmehrere hundert Materialien für verschiedenste Etikettenanwendungen bereit.
Das Rohmateriallager ist auf der linken Seite zu sehen und auf der rechten Seite befinden sich die Fertigprodukte. Perfekt organisiert und sortiert für schnelle Auffindbarkeit.
Mitarbeiter von robos-labels im Hochregallager, das mit Etikettenmaterialien gefüllt ist.
Viktoria Hüging, Leiterin Supply Chain im Gespräch mit Theodoros Stefanidis, External logistics, bei gemeinsamer Überprüfung des Inventars.

Der globale Palettenmarkt erreichte 6307 Millionen Stück in 2020 und wird bis 2030 voraussichtlich 8303,5 Millionen Stück erreichen, mit einer verzeichneten jährlichen Durchschnittswachstumsrate von 4,6% von 2021 bis 2030. Bei solch einem gravierenden Einfluss müssen die Firmen ihre Arbeitsweise überdenken und andere Alternativen als die traditionellen in Betracht ziehen um die Funktionalität der Supply Chain Prozesse zu optimieren. Das erste Patent für solche Paletten tauchte in den 1960ern auf. Seit dem schoss das Wachstum massiv in die Höhe. Die Paletten gibt es in vielen unterschiedlichen Größen und Materialien, was das Interesse vieler Einkäufer aus vielen Branchen weckte.

Beide Materialien, Plastik und Holz, haben ihre eigenen Vor- und Nachteile. Es hängt davon ab, in welcher Branche und mit welcher Art der Produkte die Firmen zu tun haben, damit eine Entscheidung getroffen werden kann. Das ist auch eine gute Strategie, um die Kunden zu binden, da die Paletten nach der Benutzung retourniert und nicht entsorgt werden. Auf diese Weise werden die Beziehungen gestärkt und es kommt zu weiteren Aufträgen.

Plastikpaletten – Hintergründe – damals und heute

Die Plastikpaletten wurden in der Mitte des 19. Jahrhunderts nach dem Zweiten Weltkrieg populär. In der früheren Phase wurden sie meist im Blasform- und Spritzgussverfahren hergestellt. Andere Verfahren, inklusive Formpressen, Strukturschaumgießen, Rotationsgießen und Thermoformung, tauchten später auf.

Im Vergleich zu dem hölzernen Gegenstück sind sie heutzutage zuverlässiger, stabiler und robuster. Ihre Langlebigkeit macht sie in vielen Branchen einzigartig und hat zu allmählicher Verschiebung zu ihren Gunsten geführt.

Vorteile der Nutzung von Plastikpaletten

Es gibt viele Vorteile der praktischen Nutzung von Plastikpaletten. Im Folgenden sind einige der wichtigsten aufgeführt und sie können manch einen Holzpalettenbenutzer zum Staunen bringen:

Die Lebensdauer einer Plastikpalette ist länger und die Anzahl der Fahrten pro Palette wird als viel höher eingeschätzt im Vergleich zu ihren Alternativen.
Kosteneffektiv und leichter zu transportieren.
Die Verwendung von Plastikpaletten anstelle von Holzpaletten vermeidet Nägel, Splitter und gebrochene Bretter. Das bedeutet, dass Ihre wertvollen Güter weniger anfällig für Schäden sind und Ihre Mitarbeiter eine sicherere Arbeitsumgebung haben.
Sie sind sauber, staubfrei und abwaschbar (wasserfest).
Verfügbarkeit und Lieferbarkeit sind gesichert.

Nachteile der Holzpaletten

Obwohl es unmöglich ist, die Holzpaletten komplett aus der Lieferkette zu streichen, so könnte im Vergleich zu ihren Alternativen manch einer der folgenden negativen Punkte ihre Nutzer zum Umdenken bewegen.

Risiko der Produktverunreinigung
Holzpaletten müssen häufiger ersetzt werden als Paletten aus alternativen Materialien
Holzsplitter, Eisenwaren und Schutt kommen auch in die automatisierten Anlagen und verursachen Staus, was zur Beschädigung der Ausstattung und Rückständen führen kann
Sie sind nicht hygienisch, absorbieren Feuchtigkeit und verfaulen
Die Bruchwahrscheinlichkeit ist hoch, sie sind anfällig für Schädlingsbefall und müssen ausgeräuchert werden

Zusammenfassung – Ein Vergleich:

Die Holzpaletten sind für Unternehmen mit einer zukunftsorientierten Perspektive nicht mehr die beste Option. Plastikpaletten können recycelt und retourniert werden. Sie sind kosteneffektiv und umweltfreundlich, eine echte Alternative für die Supply Chain. Es ist nicht nur unwahrscheinlich, dass sie bei wiederholten Fahrten beschädigt werden, sondern sie haben auch eine große Kapazität zur Lasthaltung.

Manche Länder haben auch strenge Importbeschränkungen in Bezug auf Palettenform, -größe und -material. Holz kann ein problematisches Material sein, wenn man die Güter ins Ausland transportiert.

In beiden Fällen sind die Firmen meist Teilnehmer oder Mitglieder eines Pool-Systems, wo es für sie kostenneutral ist und die Paletten in regelmäßigen Zeitabständen getauscht werden.

Plastik ist die am meisten wachsende und meistverkaufte Alternative. Es muss nicht so häufig ersetzt werden und kann gereinigt und wiederverwendet werden. Die Vorteile der Plastikpaletten überwiegen die Nachteile und im Vergleich ist es nützlicher in der holzarmen Gegenwart und Zukunft.

Die Supply Chain und ihre Bestandteile sind dynamisch und verändern sich immerzu. Firmen, die sich mitverändern, wachsen auch mit!

WAS DIE EXPERTEN MEINEN:

Wie ist die Erfahrung mit beiden Palettenarten?
Theodoros Stefanidis, External Logistics: Am Anfang habe ich gezögert zu wechseln, aber in Anbetracht der Lebensdauer einer Holzpalette und der Beladungskapazität ist es wichtig, dass das Unternehmen ihr den Rücken kehrt und sich mehr auf nachhaltige und saubere Alternativen konzentriert. Es ist besser, einmalig zu investieren (Zeit, Energie oder Geld), anstatt konstant für die Instandhaltung und Reparaturen der Paletten aufzukommen. Plastikpaletten gelten als pflegeleicht, und für die nahe Zukunft bin ich offen für die Veränderung im Sinne des besseren Arbeitens.

Wie relevant ist die Wahl der Paletten für die Etikettenbranche?

Carina Hammel, Head of Production: Für die Etiketten es ist sehr wichtig sauber und exakt zu sein, mit geeigneter Menge an Kleber, Farbe, und Beschichtung. Wenn man den Schmutz mitrechnet, welchen die Holzpaletten produzieren, und den entstehenden Geschäftsaufwand um die dadurch entstandenen Folgen zu beheben, ist es sinnvoll, die Plastikpaletten auszuprobieren. Es ist faszinierend, wie ständige winzige Veränderungen zu einer langfristigen Problemlösung führen können. Viele Produkte und Kunden verlangen die Einhaltung der Hygienestandards und saubere Arbeitsbedingungen. Obwohl es in der Etikettenbranche nicht so streng ist, ist es besser, die dynamische Umgebung zu bedienen und langfristig den Veränderungen zu entsprechen, um auf lange Sicht profitabel zu sein.

Gibt es nennenswerte Herausforderungen im Einkaufsprozess?

Viktoria Hüging, Head of Supply Chain Management: Die Herausforderungen halten sich die Waage in beiden Fällen. Plastik ist im Großen und Ganzen nicht so schlecht wie es dargestellt wird. In manchen Fällen wie diesem fügt die Nutzung einer erneuerbaren Ressource der Umwelt mehr Schaden zu und trägt im hohen Maße zu den Kosten bei. Für uns als Kunde entstehen keine Einkaufskosten, da wir ein Teilnehmer des Palettentauschprogramms unserer Distributoren sind. Wir hoffen, dass wir erfolgreich und effektiv die Veränderungen einführen und die Probleme mit einer effizienteren Supply Chain überwinden können.

www.robos-labels.com

 

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