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e-Estonia – das digitalste Land der Welt

Estland als Vorreiter in der digitalen Transformation /

IoT-Lösungen für zahlreiche Industrien /
Generationenübergreifende und interdisziplinäre Vernetzung

Mit 1,3 Mio. Einwohnern auf einer Fläche so groß wie Niedersachsen, gilt Estland als das digitalste Land der Welt. Die Hauptstadt Tallinn ist das wirtschaftliche und kulturelle Zentrum des Landes und beheimatet 430.000 Einwohner. Dort schlägt auch das digitale Herz des Landes: „e-Estonia“. Das „e“ steht für elektronisch und wurde zur Erkennungsmarke für die hohe Leidenschaft im Land für alles, was vernetzt und digitalisiert ist.

Die hochgradig vernetzte Gesellschaft findet sich in Verwaltung, Bildung und Wirtschaft. Mit ihrer e-Identität machen Esten ihre Steuererklärung online, gehen übers Netz zu Wahlen, verlängern digital ihren Führerschein, gründen ein Unternehmen, erhalten ein Arztrezept oder unterschreiben untereinander Verträge.

Die Digitalisierung begann Mitte der 90er Jahre mit „Tiigrihüpe“, dem Tigersprung-Programm. Estland hat es nach dem Verwaltungs- ins Bildungswesen erweitert. Auch zahlreiche Industrien bewegen die Digitalisierung voran; Vorreiter sind etwa die Information und Kommunikation (IKT), Maschinenbau und Metallbearbeitung oder die Elektronikindustrie. Über 120 Länder verwenden heute IKT-Lösungen aus Estland.

Der „Tiigrihüpe“ war auch eine Initialzündung für eine europaweit höchste Dichte an estnischen Startup-Unternehmen. Vier von ihnen haben sich zu sogenannten Einhorn-Unternehmen entwickelt – etwa Hotmail, der Video- und Sprachdienst Skype oder TransferWise (ein Online-Überweisungsdienst) – mit einem Börsenwert von über 1 Mrd. US-Dollar.

Deutschland ist der viertgrößte Handelspartner Estlands. Zusammenarbeit findet in zahlreichen Industrien statt, etwa in Automotive, Energie, Maschinenbau, Pharma, Transport und Logistik. Die kulturelle und räumliche Nähe bei nahezu gleicher Zeitzone vereinfacht die Kooperation erheblich. Die Lieferzeiten sind kurz und als volles Mitglied der EU wendet Estland auch deren Gesetze an mit ihrer vollen Rechtssicherheit, z.B. der DSGVO. Estnische Unternehmen bieten hohe Qualität, wettbewerbsfähige Kosten und risikoarme Lösungen bei BPO (Business Process Outsourcing).

Generationenübergreifende und interdisziplinäre Vernetzung
Die Grundzüge für die digitale Stärke wird bereits in der Schule gelegt: Jede Lehranstalt hat einen Internetanschluss, ist mit Computern sowie Glasfaseranschluss ausgestattet und „Programmieren“ ist Pflichtfach. Schulnoten und Hausaufgaben können digital eingesehen werden. Bereits in der Primarstufe werden Kinder spielerisch an digitale Techniken herangeführt: Rechnen mit einem kinderfreundlichen Lernroboter, Bauen eines Lego-Roboters oder Sicherheit im Internet stehen auf dem Lehrplan.

Den Brückenschlag zwischen Schule, Wirtschaft und Wissenschaft machen verschiedene Public-Private-Partnerships sowie High-Tech-Konsortium aus Wissenschaft und Wirtschaft für die Weiterentwicklung ihrer Ideen sowie Möglichkeiten der Digitalisierung.

„Jeder 10. Student Estlands schreibt sich für IKT ein“, sagt Triin Ploompuu, Vorstandsmitglied des Verbands der estnischen Maschinenbauindustrie. Das sorgt für eine zukunftsorientierte Ausrichtung und steht für die Begeisterung für moderne Technik und der Einstellung und Mentalität, neue Lösungen zu finden.

Allein in Ülemiste City, das estnische Silicon Valley, gibt es hunderte Start-ups und etablierte IT-Firmen mit insgesamt 6.000 Beschäftigten. Auf dem 36 ha großen Areal des Business-Parks und Technologie-Campus in Tallinn ist auch das e-Estonia Innovationszentrum, der Anlaufpunkt für Wirtschaftsdelegationen, in dem die digitale Entwicklung Estlands dargestellt wird.

Estland gehört zu den Ländern mit dem höchsten Ausbildungsniveau und ist unter den führenden Ländern hinsichtlich Mathematik, Naturwissenschaften und IKT. Bei den internationalen PISA-Studien erreichen estnische Schüler regelmäßig erste Plätze. 85% aller Arbeitskräfte sprechen mindestens eine Fremdsprache.

„IKT steht in Estland für Modernisierung“ sagt Triin Ploompuu, „und ist ein Werttreiber in nahezu allen Fertigungsindustrien. Bei uns geht es nicht nur um Technik, sondern auch um die Begeisterung für sie. Und so führt IKT auch zu einem Mentalitätswandel.“
www.me-dus.com

 

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