Ein Beitrag des FINAT
Auf seinem jüngsten Kongress in Monaco hat der FINAT seinen jährlichen Überblick über die Etikettenindustrie gegeben und dabei die Triebkräfte für die Branche im Allgemeinen und für den Verband im Besonderen benannt. Jules Lejeune, Geschäftsführer des FINAT, stellte die Etikettenmaterial-Statistik des Jahres 2013 vor und erläuterte die ersten Erkenntnisse des neuen regelmäßigen FINAT RADAR Reports mit Analysen zum europäischen Schmalbahn-Markt.
Ergebnisse des ersten FINAT RADAR Reports
Anfang des Jahres hat der FINAT den Start eines exklusiv für die Mitglieder des Verbandes herausgegebenen halbjährlichen Berichts unter dem Titel RADAR angekündigt, der über Trends und Wachstumsraten auf allen Ebenen der europäischen Schmalbahn-Lieferkette informieren soll.
Kurt Walker, Präsident des FINAT, erläutert: „Mit RADAR bieten wir unseren Mitgliedern eine Ressource, die ihres gleichen sucht. Diese Veröffentlichung ist eine Informationsquelle, die die wichtigsten Kennwerte der Branche in Europa und in den einzelnen Marktsegmenten aufführt und darüber hinaus Europa mit anderen großen Regionen der Welt vergleicht. RADAR fasst Daten zu Verarbeitern, Markeninhabern, Materialzulieferern sowie zu Trend- und Leistungsanalysen von Investitionsgütern in einem umfassenden Report zusammen."
Für die kürzlich veröffentlichte Erstausgabe von RADAR haben mehr als 50 Etikettenverarbeiter als Mitglieder des FINAT an einer Umfrage teilgenommen, die sich auf Trends bei Umsatz und Gewinn, bei Produktionsdaten und bei der Beschaffung von Investitionsgütern konzentrierte. Verarbeiter aus allen Regionen Europas waren einbezogen, um für jeden Markt eine aussagekräftige Analyse zu ermöglichen.
Umsatzwachstum
In der Verarbeiter-Umfrage wurden die Teilnehmer gebeten, für jedes von ihnen bediente Endanwender-Segment, wie Lebensmittel, Getränke, pharmazeutische Produkte oder langlebige Gebrauchsgüter, den erwarteten Einnahmezuwachs über die kommenden sechs Monate einzuschätzen. Darüber hinaus sollten sie das 2013 erzielte Umsatzwachstum angeben. Diese Daten ermöglichen den Verarbeitern des Verbandes, ihre Leistung und Erwartungen mit dem europäischen Markt insgesamt sowie mit den Unternehmen in ihrer jeweiligen Region zu vergleichen.
Parallel dazu sollten die Markeninhaber in einer separaten RADAR Umfrage darüber Auskunft geben, welche Zu- oder Abnahme sie bei ihren Etiketteneinkäufen für das nächste Jahr erwarten. Diese Angaben sind wichtig, um die prognostizierten Wachstumsraten der Verarbeiter mit den Angaben der Markeninhaber zu vergleichen und Wachstumsraten für den Markt zu berechnen, die möglichst genau der Realität entsprechen. Die untenstehende Tabelle gibt die durchschnittlichen Wachstumsraten aus Sicht der Verarbeiter und der Markeninhaber an, die für die Erstausgabe von RADAR befragt wurde.
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Daten zur vorgelagerten Lieferkette
Neben den aktuellen und prognostizierten Wachstumsraten enthielt die erste Ausgabe von RADAR auch einen europäischen Etikettenmaterial-Index sowie einen europäischen Index für konventionelle Druckmaschinen. Diese Indexe fassen die Daten zusammen, die die FINAT-Mitglieder, die Etikettenmaterial oder konventionelle Druckmaschinen liefern, zur Verfügung gestellt haben, und vergleichen quartalsweise die Wachstums- und/oder Rückgangsraten in den einzelnen Marktsegmenten. Diese beiden Indexe werden in jeder Ausgabe des Reports zu finden sein, so dass die Mitglieder des FINAT einen genauen Überblick über das quartalsbezogene Wachstum bei Etikettenmaterial und den Verkäufen von Druckmaschinen haben.
Sonderthema
Der Report beinhaltet auch einen Sonderartikel, der sich mit Problemen der sich ändernden Dynamik des europäischen Marktes für Etikettenverarbeiter befasst. Für die erste Ausgabe wurden Markeninhaber zu ihren Beschaffungstrends befragt. Weiterhin wurden sie gebeten anzugeben, ob sie beabsichtigen, westeuropäische Beschaffungskanäle durch andere Regionen zu ersetzen. Diese Frage wurde jedem Unternehmen gestellt und die Antworten sind beunruhigend. Innerhalb der kommenden 12 Monate ziehen mehr als 50 % der befragten Markeninhaber ernsthaft in Erwägung, einige oder alle der aktuell aus Westeuropa bezogenen Etiketten aus anderen Regionen zu beschaffen.
FINAT Statistik zum Etikettenmaterial
Auf dem FINAT Kongress hat Jules Lejeune über die Nachfrage nach Etikettenmaterial in Europa für die Jahre 1996 bis 2013 informiert. Es zeigte sich, dass sich das Marktvolumen in den eineinhalb Jahrzehnten auf knapp über 6 Milliarden Quadratmeter verdoppelt hat. Im Jahr 2013 stieg die Gesamtnachfrage gegenüber dem Vorjahr um 3,5 % an. Dieser Zuwachs wurde hauptsächlich im zweiten Halbjahr erreicht, wobei das Wachstum bei papierfremdem Etikettenmaterial (Folie) bei 5,9 % und bei Papiermaterial bei 3,3 % lag.
Regional gesehen, verzeichneten die Länder im Osten Europas im Jahr 2013 mit 6,9 % gegenüber 2012 das stärkste Wachstum. In allen anderen Regionen fiel das Wachstum bescheiden aus. Das 1. Quartal erlaubt im Jahresvergleich bei Materialarten und nach Regionen einen positiven Ausblick für 2014.
Vier Triebkräfte
Jules Lejeune benannte die vier Triebkräfte der Etikettenindustrie. Dazu gehören die Endanwender-Markttreiber, Technologie-Innovation, Nachhaltigkeit und Unternehmenstreiber. „Diese vier Kräfte wirken sich in ihrer Gesamtheit auf die Etikettenindustrie aus. Da sie in den Rahmen der Initiativen und Aktivitäten fallen, die heute zum Aufgabenbereich des FINAT gehören, wird die Arbeit des Verbandes für seine Mitglieder immer wichtiger", ergänzte er abschließend.