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Gemeinsames Ökobilanz-Projekt von FINAT und TLMI – Erste Erkenntnisse auf der Labelexpo Europe vorgestellt!

Auf der Labelexpo Europe haben der FINAT, der führende europäische Fachverband der Selbstklebeetiketten-Branche und Schmalbahn-Weiterverarbeiter, sowie der TLMI, der wichtigste Verband der Etiketten- und Verpackungsindustrie in Nordamerika, die ersten Ergebnisse ihres gemeinsamen Ökobilanz-Projektes für die Selbstklebeetiketten-Branche vorgestellt. Das von der Bewertungsstelle PRé Consultants BV durchgeführte Projekt wird eine einheitliche Herangehensweise an die Ökobilanzierung und die Ermittlung der Umwelt-Hotspots ermöglichen sowie ein harmonisiertes sektorspezifisches Konzept der Ökobilanzierung zur Verfügung stellen. „Der FINAT und der TLMI sind sich bewusst, dass unsere Branche eine Orientierung benötigt, da die Kunden immer häufiger mehr Nachhaltigkeit fordern", erläutert Thomas Hagmaier, FINAT-Präsident.

Calvin Frost, Vorsitzender des Umweltausschusses des TLMI, ergänzt: „Einer der Gründe dafür, warum die Harmonisierung aus globaler Perspektive so wichtig ist, besteht darin, dass wir alle im gleichen Boot sitzen. Es geht nicht, wenn China dieses tut, Europe jenes und Nordamerika wieder etwas anderes. In die Projektarbeit waren alle Fachgebiete eingebunden, von der Farbenindustrie über OEMs bis zu den Klebemittellieferanten und Weiterverarbeitern. Die Projektgruppen des FINAT und des TLMI haben eng zusammengearbeitet. Es ist das erste Mal, dass wir ein gemeinsames Projekt dieser Größe in Angriff genommen haben, das von diesen beiden renommierten Etikettenverbanden finanziert wurde. Das ist großartig und zeigt, wie wir gemeinsam für das Wohl der ganzen Branche wirken können."

Ökobilanz als immer häufigere Kundenforderung

In den letzten Jahren fordern Regierungen, globale Markeninhaber und Verbrauchergruppen immer häufiger nachhaltigere Etikettenprodukte. Daher gewährleistet eine wachsende Zahl von Unternehmen in der Etikettenbranche im Rahmen der Ökobilanzierung eine transparente Darstellung der Umweltverträglichkeit ihrer Produkte. Diese Entwicklung hat dazu geführt, dass im Etiketten-Sektor unterschiedliche unternehmensspezifische Anwendungen und Methoden zum Einsatz kommen. Ohne eine einheitliche und umfassende sektorspezifische Herangehensweise besteht jedoch die Gefahr, dass die Kunden und Zulieferer widersprüchliche Informationen erhalten. Aus diesem Grund haben der FINAT und der TLMI die Initiative ergriffen, um einen gemeinsamen Ökobilanz-Leitfaden zu erstellen, der gleiche Bedingungen für alle schafft, die Forderungen der Interessengruppen erfüllt und die Arbeitsbelastung der Industrie verringert.

Der Ökobilanz-Leitfaden:

- sorgt anhand von beispielhaften Fallstudien für ein gemeinsames Verständnis der Ökobilanz und der Hotspots in der Branche.

- vermittelt Einblicke in die verschiedenen vorhandenen Standards und erläutert deren Beziehung zum harmonisierten Ökobilanz-Konzept.

- gewährleistet Orientierung und Schulung zur Methode der Ökobilanzierung.

- schafft gleiche Bedingungen für alle, so dass die Ökobilanzierung auch für KMUs im Sektor zugänglich wird.

Die ersten Ergebnisse

Die Ermittlung des aktuellen Standes als erstem Schritt im Ökobilanz-Projekt hat ergeben, dass, obwohl nur 14 % der Teilnehmer an der Mitgliederumfrage von FINAT und TLMI gegenwärtig die Ökobilanzierung als Mittel einsetzen, um die Umweltverträglichkeit ihrer Produkte zu messen, doch 62 % deren zukünftige Nutzung vorsehen. Dabei soll die Ökobilanz vor allem zur Gewährleistung der Transparenz der Umweltverträglichkeit, für die Produktentwicklung und für das Marketing eingesetzt werden.

Je eine ausführliche Fallstudie für Papieretiketten und für Folienetiketten zeigt beispielshaft, wie eine Ökobilanz zu erstellen ist. Diese beiden spezifischen Fälle machen deutlich, dass die Rohstoffe für mehr als 40 % der Umweltbelastung der Selbstklebeetiketten verantwortlich sind. Der Druck und die Herstellung der Etiketten sowie der Transport sind weitere wichtige Faktoren. Im Vergleich zum Deponieren oder Verbrennen könnte das Recycling von Trägermaterial und Gitterabzug die Umweltbelastung der in den Fallstudien verwendeten Etiketten um 10 bis 20 % verringern.

Es wird davon ausgegangen, dass der endgültige harmonisierte sektorspezifische Ökobilanz-Leitfaden den Mitgliedern des FINAT und des TLMI bis Ende November zur Verfügung stehen wird. In den kommenden Monaten sollen dann Webinare und ein Workshop auf dem technischen Seminar des FINAT in Barcelona den Unternehmen zu helfen, diese Methode korrekt anzuwenden.

Was ist eine Ökobilanz und wie sie kann genutzt werden?

Die Ökobilanzierung ist eine international anerkannte Methode zur Bewertung der Umweltverträglichkeit von Produkten und Dienstleistungen über deren gesamten Lebenszyklus, angefangen bei der Gewinnung des Rohstoffs über die Produktion und den Einsatz bis zum Ende der Nutzungsdauer. Wenn ein Zulieferer beispielsweise über den ökologischen Fußabdruck seiner Produkte informiert, nutzt er höchstwahrscheinlich die Ökobilanzierung als Methode zur Berechnung seiner Umweltverträglichkeit.

Die Ermittlung der Ökobilanz nach dem harmonisierten Branchenkonzept schafft eine robuste Grundlage für die Überwachung der wichtigsten Produkteinflussfaktoren, benennt Chancen zur Verbesserung der Umweltverträglichkeit und stellt den Endkunden aussagekräftige und transparente Informationen zur Verfügung.
www.finat.com

 

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