Zahlreiche Besucher am Müller Martini-Stand an den Hunkeler Innovationdays in Luzern
Der als Weltpremiere präsentierte Vareo stand an den Hunkeler Innovationdays in Luzern im Mittelpunkt des Interesses auf dem Müller Martini-Stand. Zahlreiche Besucher wollten den neuen Klebebinder, bei dem erstmals jede der drei Zangen mit einem eigenen Servomotor ausgestattet und einzeln angetrieben wird, live in Aktion sehen.
Müller Martini zeigte den Vareo, der mit einer mechanischen Leistung von bis zu 1350 Takten pro Stunde maximale Flexibilität bietet, in Luzern gemeinsam mit den Partnern Hunkeler, Heidelberg, ATS und Polar in einem flexiblen Maschinenverbund, mit dem vor Ort eine komplette Broschüre hergestellt wurde. Diese bestand aus digital gedrucktem Inhalt (Rollendruck) und Umschlag, wurde mittels Hotmelt gebunden und erhielt in einem letzten Arbeitsschritt den finalen Dreiseitenbeschnitt. Bei dieser Konfiguration wurde die durchgehende Kontrolle von Inhalt und Umschlag per Barcode demonstriert. Alle beteiligten Aggregate nutzten das gleiche Barcode-System, um jederzeit sicherzustellen, dass das Produkt korrekt zusammengestellt und gebunden wurde.
Ideal für Kleinauflagen
«Der Vareo ist eine geniale Maschine», sagte Gottfried Leuenberger, Leiter Weiterverarbeitung beim Druck- und Medienunternehmen W. Gassmann AG in Biel (Schweiz). «Solche Lösungen braucht es, weil die Auflagen immer kleiner werden. Besonders aufgefallen ist mir die hervorragende Qualität der Endprodukte.» Auch Trond Erik Isaksen, Gründer und Generaldirektor von Livonia Print in Riga (Lettland), hatte es der neue Vareo angetan: «Die perfekte Maschine für den Digitaldruck – ideal für Kleinauflagen.»
Für Samir Graba, Generaldirektor der Société Imprimerie Beta in Ariana (Tunesien), ist der Vareo «die optimale À-la-carte-Lösung, weil er einerseits prädestiniert ist für kleinere Auflagen im Digitaldruck, andererseits aber auch für das mittlere Auflagensegment aus dem Offsetdruck. Sehr interessant finde ich die neue Technologie des Vareo – eine kleine, aber feine Maschine.» Noch druckt Beta, die über zwei Klebebinder Acoro A7 und einen Sammelhefter 335 von Müller Martini verfügt, ausschliesslich offset. Doch für Samir Graba ist es wichtig, «dass wir uns für die Zukunft vorbereiten. Deshalb waren die Hunkeler Innovationdays für mich eine ausgezeichnete Gelegenheit, mich zu erkundigen, in welche Richtung der Markt geht und welche Lösungen angeboten werden.»
Alleskönner für Offset- und Digitaldruck
Dabei stellte Samir Graba fest, dass der Alleskönner Vareo mit seinem ausgezeichneten Preis-/Leistungs-Verhältnis seine Stärke nicht nur im Digitaldruck mit Kleinstauflagen bis hinunter auf 1 Exemplar pro Job ausspielt, sondern auch bei mittleren Auflagen – egal, ob die Broschuren im Offset- oder Digitaldruck hergestellt werden. Er ist damit der ideale Klebebinder für Buchbinder und Druckereien, die mit konventionellen Druckverfahren arbeiten und in den Digitaldruck einzusteigen gedenken oder bereits im Digitaldruck tätig sind.
Die flexible Vareo-Ausstattung ermöglicht vielfältigste Anwendungen. Fotobücher, personalisierte Kataloge oder hochqualitative Broschuren können dank der für Einzel- und Kleinstauflagen unerlässlich kurzen Rüstzeiten (von A4 auf A5 beispielsweise unter einer Minute) und dank der kurzen Produktionszeiten wirtschaftlich hergestellt werden. In kürzester Zeit werden so hochwertige Bücher produziert, wobei schon das erste Exemplar verkäuflich ist.
Der Presto II Digital als Zusammentragmaschine
Neben dem Vareo demonstrierte Müller Martini auf seinem Stand an den Hunkeler Innovationdays, wie sich der Sammelhefter Presto II Digital auch perfekt für das Zusammentragen von Druckbogen eignet. Dabei können sowohl digital als auch im Offset hergestellte Produkte produziert werden. Die digital gedruckten Bogen wurden auf dem Stahlfolder TH 56 gefalzt und auf dem Presto II Digital zusammengetragen – bevor der fertige Buchblock anschliessend live auf dem Vareo klebegebunden wurde.
«Weil wir neu auch im Digitalbereich tätig sind», so Gottfried Leuenberger, «beschäftige ich mich natürlich intensiv mit diesem Thema. Unser Sammelhefter Primera ist für den Digitaldruck vorbereitet, deshalb habe ich auf der Messe ein besonderes Auge auf die von Müller Martini gezeigte Inline-Weiterverarbeitungslösung mit dem Presto II Digital geworfen. Denn für mich gibt es keinen Zweifel: Digital ist die Zukunft.» Zwar produziert die in der Weiterverarbeitung über nahezu 20 Müller Martini-Systeme (davon nur eines älter als fünf Jahre) verfügende Livonia keine Kleinauflagen, sondern minimale Jobgrössen von 500 Exemplaren. Dennoch war es für Trond Erik Isaksen «interessant zu sehen, was auf dem Markt für Kleinauflagen passiert. Weil es 2015 keine andere bedeutende Messe gibt, waren die Hunkeler Innovationdays eine goldene Gelegenheit, mich umzuschauen, welche Weiterentwicklungen die Maschinenhersteller seit der drupa 2012 zeigten.»
«Klar Richtung tiefere Auflagen»
Eine langjährige Partnerschaft mit Müller Martini verbindet mit drei Fadenheftmaschinen Ventura, zwei Klebebindern Acoro A5, einer Buchlinie Diamant und einem Sammelhefter 335 auch ABC Press in Eppindust. Nun will das südafrikanische Unternehmen in den Digitaldruck einsteigen. «Denn der Trend geht auch bei uns», so Roger Gladwell, Computer-to-Plate Manager, «klar Richtung tiefere Auflagen und mehr Wiederholaufträge. Deshalb war es für uns besonders interessant, in Luzern live zu sehen, welche Weiterverarbeitungslösungen Müller Martini anbietet.»
Längst im Digitaldruck ist Mail Ordner Solutions India PVT. Ltd. in Mumbai (Indien). «Wir sind spezialisiert auf Direct Mailing», sagt Direktor Prithviraj M. Desai, «doch produzieren wir gelegentlich auch Bücher. Auf dem Müller Martini-Stand haben wir eindrücklich gesehen, in welche Richtung die Technologie in der digitalen Magazin- und Bücherproduktion geht.»