Mit Jeremy Rifkin, Regierungsberater, Zukunftsvisionär und Bestsellerautor, kommt einer der 150 einflussreichsten Intellektuellen der Welt auf die CeBIT Global Conferences. In seinem aktuellen Werk „Die Null-Grenzkosten-Gesellschaft" beschreibt er eine Zukunft frei von Kapitalismus, die seiner Meinung nach gar nicht mehr so weit weg ist.
Teilen ist das neue Besitzen – Häuser werden über Apps gesteuert, Autos fahren selbstständig und die intelligente Armbanduhr treibt uns an, wenn wir uns zu wenig bewegen. Die Share Economy und das Internet der Dinge sind in der Gesellschaft bereits angekommen und allgegenwärtig. Rifkins Theorie geht so weit, dass die Grenzkosten vieler Güter und Dienstleistungen nahezu gegen null gehen werden, was sie praktisch kostenlos macht.
Das Internet macht es möglich: Wir suchen und finden kostenlos, hören, sehen und lesen für wenige Cents und zahlen für unsere Kommunikation mit unseren Daten. Welche Auswirkungen die „Kostenlos-Kultur" auf Wirtschaft und Gesellschaft hat, diskutiert Rifkin am Dienstag, 17. März, in Hannover auf den CeBIT Global Conferences in Halle 8.
Jeremy Rifkin gilt nicht nur als Visionär, sondern als einer der wichtigsten Gesellschaftstheoretiker und einflussreichsten Kulturkritiker der Welt. „Der Kapitalismus wird das Wirtschaftsleben nicht mehr allein dominieren. Vielmehr wird er ein mächtiger Partner des kollaborativen Gemeinguts sein, sodass wir eine große Menge unserer Produkte und Dienstleistungen nahezu kostenlos produzieren und teilen können", betonte Rifkin in einem Interview Anfang Dezember mit Zeit online.
Der US-Amerikaner zählt seit Jahrzehnten zu den einflussreichsten Kulturkritikern der Welt. Der Soziologe, Ökonom und Publizist setzte sich in zahlreichen international erfolgreichen Büchern immer wieder kritisch mit den Folgen des technologischen Fortschritts für Wirtschaft und Gesellschaft auseinander. Rifkin warnte unter anderem vor der Verharmlosung der Gentechnik und plädiert für eine neue Energiepolitik. Seit 20 Jahren lehrt er an der Wharton School of Business der University of Pennsylvania. Er ist Berater diverser Regierungen, auch der deutschen, sowie Berater der EU-Kommission.