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Zu Besuch im IT-Forschungslabor der CeBIT, Teil 1

- Wegweisende Konzepte für Internet der Dinge und Industrie 4.0

- E-Mobility und digitale Trainer

- Vernetzte Visionen für die Stadtplanung

Die CeBIT 2015 erlaubt vom 16. bis 20. März exklusive Einblicke in die Arbeit renommierter Forschungseinrichtungen und vorwärtsdenkender Unternehmen. In Halle 9 dreht sich alles um „Research & Innovation".

Trends für das Internet der Dinge

Zu den heißesten Themen der Messe zählt in diesem Jahr das Internet der Dinge. Ein Schwerpunkt dabei ist dabei das Thema „Industrie 4.0". Vernetzte Fabriken versetzen Produkte in die Lage, ihre Herstellung selbst zu steuern. Dafür werden die Werkstücke mit Chips ausgestattet, die Informationen zu ihrem Zustand und ihrer Bestimmung im Produktionsablauf enthalten. Über Barcode- oder RFID-Technologien kommunizieren die Bauteile mit den Maschinen und teilen diesen mit, wie sie bearbeitet werden müssen. Was wie Sciencefiction anmutet, ist eine Revolution, zu der das Deutsche Forschungsinstitut für Künstliche Intelligenz (DFKI) auf dem future talk-Stand der CeBIT in Halle 9 (F44) ein Projekt vorstellt: „SmartF-IT" demonstriert, wie mit dem Internet verbundene Maschinen (so genannte cyber-physische Systeme, kurz: CPS) die Fertigung individueller Produkte in Echtzeit beherrschbar machen und maximale Qualität zu niedrigen Kosten liefern.

Sensorennetzwerke mit Organisationstalent

Für das Projekt ASCENS (Autonomic Service-Component Ensembles) haben Wissenschaftler aus mehreren Ländern Europas Theorien der Selbstorganisation von Sensornetzwerken untersucht – zum Beispiel Verkehrsmanagement-Systeme, die Informationen aus allen verfügbaren Quellen wie Verkehrsmanagement-Zentralen, Fahrzeugen oder mobilen Geräten zu Mehrwertdiensten verarbeiten. Erste Ergebnisse der Forschungsarbeiten, die unter der Leitung der Ludwig-Maximilians-Universität München standen und von der EU gefördert wurden, werden auf dem Bayern-Gemeinschaftsstand (Halle 9, Stand A40) präsentiert.

Innovative E-Mobility-Plattform

Auf die flottenübergreifende Nutzung von Elektrofahrzeugen setzt ein weiteres DFKI-Konzept mit dem Titel „eFahrung": Die aktuell verfügbaren Elektroautos sind für viele Unternehmen nicht wirtschaftlich genug. Deshalb bietet das DFKI eine Plattform, über die Unternehmen ihre Erfahrungen austauschen und erste Schritte in die Elektromobilität machen können, ohne einen eigenen Fuhrpark aufzubauen.

Gymnastikmatte mit IQ

Dass die Vernetzung auch den Fitnessmarkt erfassen würde, war nach dem Siegeszug der Wearables im vergangenen Jahr klar. Der smarte Sporttrend führt aber auch zu spannenden Produktideen, wie etwa der intelligenten Sportmatte „Smart-Mat": Die DFKI-Innovation kann die Rolle eines digitalen Trainers übernehmen und Aktive bei ihrem täglichen Workout unterstützen. Die Matte ist mit mehr als 7 000 Sensorknoten bestückt. Wie eine gewöhnliche Gymnastikmatte zusammenrollen lässt sie sich trotzdem.

Gewinnplanung mit Big Data

Wie können Entscheider den kompletten Produktionsprozess analysieren und dabei blitzschnell kalkulieren, welche Auswirkungen steigende Rohstoffpreise, Inflationsraten oder Wechselkurse auf den Gewinn haben? Wissenschaftler des Hasso-Plattner-Instituts beantworten diese Fragen auf der CeBIT (Halle 9, Stand D44) mit einem neuentwickelten In-Memory-Data-Managementsystem. Binnen Sekunden kann die Software außerdem vier Millionen Point-of-Sale-Daten aus den Filialen einer Einzelhandelskette auswerten, um herauszufinden, welche Produkte zu welcher Zeit bei bestimmten Kundengruppen am stärksten gefragt sind. Auf Basis solcher Big-Data-Analysen lassen sich Marketing-Kampagnen wesentlich erfolgreicher planen als bisher.

Touch-Technologien für die Touristik

Der Mensch orientiert sich stark über das Sehen. Mit neuartigen Touch-Technologien lassen sich visuelle Kommunikationsmittel interaktiv gestalten. Kombiniert mit den neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen, gelangt man dadurch schneller an die gewünschten Informationen. Wie schnell, demonstriert das Fraunhofer-Institut für Graphische Datenverarbeitung IGD (Halle 9, Stand E40) auf der CeBIT anhand von Beispielen aus der Tourismusbranche und dem Abfallmanagement.

Urban Analytics für die Stadtplanung

Intelligente Unterstützung für die Gestaltung der Stadt von morgen bieten die „Urban Analytics"-Karten des Hasso-Plattner-Instituts. Hier lässt sich zum Beispiel der aktuelle Energieverbrauch eines Gebäudes als Fassadenfarbe darstellen, während die voraussichtliche Entwicklung der Einwohnerzahlen eines Viertels an den Gebäudehöhen erkennbar wird. Je nachdem, ob es um die Energieversorgung, die Verkehrsinfrastruktur, den Umweltschutz oder die demografische Entwicklung geht, fließen Daten aus verschiedenen Quellen in das digitale 3-D-Citymodell ein und helfen bei der Planung.

Fazit: Wer erfahren möchte, woran die führenden Forschungsinstitute im IT-Umfeld aktuell arbeiten und welche künftigen Geschäftsmodelle sich daraus ableiten lassen, kommt am Besuch der CeBIT 2015 nicht vorbei.

www.cebit.de

 

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