• Feierliche Einweihung mit rund 170 Gästen
• Architektonisches Schmuckstück in Loßburg mit 2.200 Quadratmetern Schulungsfläche
• Arburg setzt weltweit Maßstäbe in der Kundenschulung
Am Freitag, 6. März 2020 eröffnete Arburg feierlich sein Schulungscenter am Stammsitz in Loßburg. Zu den 170 Gästen aus der Region gehörten auch der Landrat des Landkreises Freudenstadt Dr. Klaus Michael Rückert, der Loßburger Bürgermeister Christoph Enderle sowie die am Bau beteiligten Unternehmen und Institutionen. Mit diesem Schulungscenter setzt Arburg neue Maßstäbe. Die Kunden profitieren künftig von modernster digitaler Schulungstechnik und Maschinenausstattung. Mit dem 13.700 Quadratmeter großen Neubau erweitert sich die Gesamtnutzfläche am deutschen Stammsitz um knapp fünf Prozent auf rund 180.000 Quadratmeter.
„Arburg ist für sein erstklassiges Dienstleistungs¬angebot und seine Kundennähe bekannt. Wir denken voraus und setzen immer wieder Maßstäbe. Denn egal, ob wir Produkte und Verfahren entwickeln oder ob wir bauen: Wir verbinden Funktionalität mit Ästhetik und wir bringen Hightech und Innovation mit Ressourcen-Schonung und Nachhaltigkeit zusammen“, betonte Michael Hehl, der als geschäftsführender Arburg-Gesellschafter den Bereich Werksentwicklung verantwortet. Allein der Schulungsbereich umfasst zwei Stockwerke. In den drei weiteren befinden sich Großraumbüros für die Verwaltung und das neue Arburg Gesundheitscenter.
Investition in die Zukunft
„Dass wir einen zweistelligen Millionen-Euro-Betrag in ein neues Schulungscenter investiert haben, ist zum einen ein Beleg dafür, wie wichtig uns unsere Kunden und Mitarbeitenden sind“, so der geschäftsführende Gesellschafter. „Zum anderen unterstreichen wir damit deutlich den für uns hohen Stellenwert des Standorts Deutschland und ganz explizit den hohen Stellenwert des Standorts Loßburg.“ Das bestätigten auch Landrat Dr. Klaus Michael Rückert und Bürgermeister Christoph Enderle.
„Das neue Schulungscenter von Arburg ist ein großartiger Gewinn und schlägt gleich mehrere Fliegen mit einer Klappe: Fachliche Schulung, Gesundheitsprävention und erstklassige Arbeitsplätze unter einem Dach. Und das alles umgeben von der einzigartigen Naturlandschaft des Landkreises Freudenstadt – das ist Hightech & Tannenduft pur“, sagte Landrat Rückert. „Durch die neuen Räume werden sicher auch Fachkräfte aus Nah und Fern auf Arburg aufmerksam und bekommen Lust hier zu arbeiten. Was kann sich ein Landrat mehr für seinen Landkreis wünschen?“
„Kein anderer mittelständischer Betrieb hat unsere Gemeinde seit bald 100 Jahren so geprägt wie Arburg“, ergänzt Bürgermeister Enderle, der die Allrounder-Spritzgießmaschinen als weltweite Werbung für die Gemeinde lobte und den Unternehmerfamilien für diese Investition in Loßburg dankte.
„Smartes“ Schulungs-Equipment
„In diesem Gebäude der Zukunft können Kunden und Interesssenten das branchenweit modernste Angebot für Schulungen und Trainings nutzen“, erläuterte Michael Hehl. „Auf 2.200 Quadratmetern bieten wir in Loßburg nun interaktives und vernetztes Lernen in Theorie und Praxis.“
Das Herzstück des Schulungsbereichs ist die 1.160 Quadratmeter große Maschinenhalle im Erdgeschoss. Hier sind 15 elektrische, hybride, hydraulische und vertikale Allrounder-Spritzgießmaschinen der Baugrößen 270 bis 820 untergebracht, darunter auch eine Mehrkomponenten-Version. Sie bilden einen Querschnitt aus allen Größen und Antriebsvarianten des Produktprogramms ab. Jede Spritzgießmaschine ist mit einem Robot-System und einem IIoT-Gateway ausgestattet und an das Arburg Leitrechner¬system ALS angebunden. Zudem wird ein Freeformer für Schulungen in der additiven Fertigung zur Verfügung stehen.
Obwohl sich die Schulungsräume in der ersten Etage befinden, rücken Theorie und Praxis künftig noch enger zusammen. Denn jeder der elf Schulungsräume ist mit einem modernen Smart Board ausgestattet. Zudem arbeitet jeder Kursteilnehmer an einem eigenen Touch-PC mit simulierter Steuerung. Die PCs sind untereinander vernetzt. Das ermöglicht Interaktion und Screen bzw. Application Sharing, also die Übertragung von Bildschirminhalten von einem Computer auf einen anderen und die gemeinsame Arbeit an einem Dokument.
Die Digitalisierung geht aber noch einen Schritt weiter: Vom Smart Board aus dem Schulungsraum können die Daten auf ein kleineres Board an der jeweiligen Maschine übertragen werden. Das ermöglicht eine standort- und geräteunabhängige Zusammenarbeit in Echtzeit.
Überarbeitetes Schulungsangebot
Mit Hightech und zunehmender Digitalisierung stellt Arburg gemäß seines Markenversprechens „Wir sind da“, dennoch den Menschen und den persönlichen Kontakt in den Vordergrund, auch und gerade im After-Sales-Bereich. Seit den ersten Kursen im Jahr 1969 haben allein in Deutschland über 120.000 Teilnehmer das Angebot genutzt, die Potenziale rund um die Themen Maschinen, Anwendungstechnik und Service mit Hilfe des umfassenden Arburg-Schulungsangebots bestmöglich auszuschöpfen. Heute veranstaltet das 30-köpfige Schulungsteam jährlich 650 bis 700 Kurse für über 3.500 Kunden – Tendenz steigend.
Zukunftsweisende Gebäudetechnik
Das 13.700 Quadratmeter große Schulungscenter ist innerhalb von drei Jahren entstanden: Im März 2017 wurden mit den vorbereitenden Arbeiten begonnen, die Grundsteinlegung erfolgte im Juli 2017 und ab Mai 2020 werden die ersten Schulungen stattfinden. Zusätzlich zu den zwei Stockwerken für die Schulung wurden zwei weitere Stockwerke mit 160 möglichen Arbeitsplätzen für die Verwaltung geschaffen. Hinzu kommt das Arburg Gesundheitscenter in der vierten Etage mit einer Fläche von 750 Quadratmetern. Dort können Mitarbeitende kostenlos, ohne viel Aufwand und unterstützt von zwei Sport-Therapeuten ihre Gesundheit ganzheitlich fördern und erhalten.
Ästhetik, Funktionalität und Ressourcen-Schonung
Das Schulungscenter hat eine Nutzfläche von 13.700 Quadratmetern und eine Gesamthöhe von stolzen 31 Metern. Architektonisch gleicht der Neubau dem 2009 eingeweihten Kundencenter. „Wenn sehr viele unterschiedliche Funktionen zu berücksichtigen sind, sind Pläne und Bauwerke meist höchst kompliziert“, so der Architekt Siegfried Schmelze von Schmelze und Partner. Bei Arburg sei das aber nichts Besonderes. Als Beispiel nannte er die sogenannte Auskragung – der überstehende Gebäudeteil – an der Arthur-Hehl-Straße. Diese sei die konsequente Fortsetzung der Linienführung des Mehrzweckgebäudes. „Mittlerweile besteht dieses Ensemble entlang der Arthur-Hehl-Straße aus drei Gebäuden: dem Kundencenter, dem Mehrzweckgebäude und dem neuen Schulungscenter“, führt Siegfried Schmelzle aus.
Beeindruckende Dimensionen
Die frei auskragende Ebene beginnt – ab dem zweiten Obergeschoss – in fast neun Metern Höhe. Der Überhang über der Arthur-Hehl-Straße beträgt bis zu 13 Meter. Für eine solche gewaltige Konstruktion sind 1,80 Meter hohe, 1,80 Meter breite, 25 Meter lange und 79 Tonnen schwere Doppel-Stahlträger erforderlich. Ein weiteres Highlight ist die Glasfassade des Schulungscenters. Die gesamte Glasfläche inklusive der Aluminiumverkleidung umfasst circa 7.200 Quadratmeter, im Erdgeschoss sind die Scheiben gebogen.
Auch in Sachen schonender Umgang mit Ressourcen und Energie sticht das Schulungscenter hervor. Die Fassade mit Doppelverglasung entspricht den neuesten Vorschriften der Energieeinsparverordnung EnEV. Zudem wurde das bei Arburg bewährte Konzept der Gebäudeklimatisierung mit Niedertemperaturnutzung und Vollklimatisierung umgesetzt. Wie bei allen anderen Gebäuden wird das Regenwasser gesammelt und für sanitäre Anlagen und die Bewässerung der Außenanlagen genutzt. Die Abwärme aus der Produktion wird verwendet, um die Hofflächen zu heizen. „Bisher ging das mit Asphalt nicht“, so der Architekt. „Doch auch hier war Arburg Innovationstreiber: Ein komplett neuartiges System wurde entwickelt und zum ersten Mal verbaut.“
Nutzfläche in 20 Jahren verdoppelt
Schmelze zeigte auch die gemeinsame bauliche Entwicklung des Unternehmens der gemeinsamen Jahre auf: „Wir erhielten unseren ersten Auftrag 1998 bei ungefähr 95.000 Quadratmetern Nutzfläche. Mit Fertigstellung der sich derzeit im Bau befindlichen Montagehalle werden es mehr als 200.000 Quadratmeter sein. Arburg hat seine Fläche in Loßburg innerhalb von zwei Jahrzehnten mehr als verdoppelt.“ Das sei eine unglaubliche Erfolgsgeschichte. Für sie als Architekten und für die an den Bauwerken beteiligten Unternehmen sei es ein Privileg, Teil dieser Geschichte zu sein, dankte Schmelze der Unternehmerfamilien Hehl und Keinath.